Seelsorge auf vier Pfoten
Helga und Sissi haben alle Pfoten voll zu tun. Die beiden Labradorhündinnen helfen ihrem Frauchen Ivana bei der Arbeit im Hospiz. Die Fellnasen gehen in die einzelnen Zimmer, lassen sich streicheln, kuscheln für ihr Leben gerne, hüpfen auch mal aufs Bett – wenn sie dürfen – sind die Ruhe selbst, zeigen pure und aufrichtige Hingabe und ein immenses Vertrauen. Und sie tun das absolut wertfrei, sie be- und verurteilen nicht.
Die beiden Labradorhündinnen helfen bei der Arbeit im Hospiz: Vollig wertfrei
Frauchen sagt: Es bereichert mein Leben zutiefst, den Gästen helfen zu können auf ihrer letzten Station nach oft langem Leiden. Und besonders schönfindet sie, dass sie eine hundegestützte Seelsorge anbieten kann.
Wie kam sie auf diese Idee? Der Palliativschwester Ivana Seger erlebte, dass es oft sehr schwer war, das Vertrauen der Gäste in kurzer Zeit zu erlangen. Ein Eisbrecher musste also her. Was lag da näher als ein Hund? Sie machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Welpen. Das war 2008. Seither engagiert sich Ivana mit ihren Hunden in vielen Hospizen quer durch das Rhein-Main-Gebiet.
Hunde als Eisbrecher
Die Vierbeiner bringen etwas mit, was Menschen nicht vorweisen können. Sie bemitleiden nicht, denken auch nicht an die furchtbaren Wochen, die die Gäste mit dem Tag der Diagnosestellung oft hinter sich hatten. Nein, sie leben im „Hier und Jetzt“.
Hündin Helga ist gerade im Einsatz im Zimmer Sonnenschein. Sie liegt mit dem Kopf auf dem Bett von Herrn K. Er streichelt sie zart und erzählt von seinem Hund Rocky. Wild sei er gewesen und treu. Herr K. blickt versonnen. In diesem Moment sind Trauer, Sorgen oder Ängste weit weg. Helga wirkt wir Balsam für die Seele.
Das Therapieteam auf vier Pfoten schenkt Patienten, Angehörigen, aber auch Mitarbeitenden Nähe und Wärme. Durch sie können die Menschen entspannen, werden abgelenkt, getröstet, erfahren Halt und ganz viel Liebe. Und vielen zaubern Helga und Sissi ein Lächeln ins Gesicht. So wie jetzt Herrn K.