hr1 ZUSPRUCH
hr1

Eine Sendung von

Pastor, Hanau

00:00
00:00

Wurzeln und Weite

Wenn ich auf dem Südbalkon unserer Wohnung in Hanau sitze, schaue ich oft den Flugzeugen nach. Sie sind sichtbar und hörbar, aber noch nicht so nervig tief und laut wie für manche Menschen weiter westlich, in Offenbach zum Beispiel.

Mein neuestes Hobby: Eine App auf meinem Smartphone, die mir anzeigt, was das für ein Flugzeug ist, woher es kommt, wohin es fliegt, wie hoch es fliegt und wie schnell. Faszinierend!

Schauen wir mal… ein Langstreckenflieger aus Frankfurt auf dem Weg nach Chicago. Und da schon wieder einer, ein kleinerer Flieger - woher kommt der? Mailand. Tolle Stadt. Habe ich gehört. Da wäre ich gerne mal.

Und so geht es einige Minuten. Und meine Gedanken schweifen vom kleinen Balkon in Hanau in entfernte und fremde Weiten.

Die Sehnsucht nach Weite überkommt fast jede/jeden mal

Egal wo wir wohnen, egal wie wohl wir uns im Hier und Jetzt fühlen - irgendwann kommt sie bei vielen hoch: Die Sehnsucht nach Weite. Zumindest ab und zu.

Sich weg träumen an einen fernen Strand oder in ein unbekanntes Land. Muss ja nicht mit dem Flugzeug sein. Aber ein Hauch von Abenteuergeist, eine Ahnung von anderen Gerüchen, Farben, Speisen ist herrlich!

Natürlich genieße ich auch den Blick von meinem Balkon, den Duft der heimischen Blumen, aber das ist doch nicht alles! Heimat und Wurzeln haben UND gleichzeitig neugierig und offen für Weite sein, für Neues, für Unbekanntes. Das ist eine großartige Mischung.

Leben in der Gegenwart und Blick auf eine zukünftige Welt

Ich glaube, sie ist fest in Menschen angelegt. Auch im Glauben gibt es diese Mischung. Jesus fordert zum Leben in der Gegenwart auf. Dazu, dass ich Sorgen um das Morgen bei Gott ablege und ihm vertraue. Leben im Hier und Jetzt.

Und gleichzeitig zeigt Jesus den Blick auf eine zukünftige Welt, in der Gottes Liebe und Gnade regiert. Das kann die Sehnsucht wecken, etwas davon jetzt schon zu leben und mich darauf zu freuen, dass diese Welt kommen wird. Ich brauche beides: Wurzeln und Weite. Gott schenkt sie.