hr1 ZUSPRUCH
hr1
Krause-Vilmar, Dr. Elisabeth

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Bad Vilbel

00:00
00:00

Das Schöne sehen

Wenn ich auf die Welt schaue, dann sehe ich Krisenherde, Kriege und die Klimakatastrophe.

Vor 3 Jahren habe ich gedacht, die Pandemie sei der Stresstest für unsere Gesellschaft. Seit Februar letzten Jahres macht uns dazu auch der Krieg gegen die Ukraine fassungslos. Manchmal fällt es mir schwer, die Nachrichten zu hören und sie zu ertragen.

Ein Blick auf das Schöne im Leben

Deshalb ist es für mich so wichtig, auch das Schöne zu sehen. Das heißt nicht, dass ich die Augen vor der Realität verschließe. Das heißt nicht, die Welt nur noch in rosarot zu sehen. Aber der Blick auf das Schöne gibt mir Hoffnung und Kraft, nicht den Mut zu verlieren. Dieser Blick hilft mir, mit einem großen Trotzdem im Herzen in die Zukunft zu schauen.

Die Perspektive wechseln lohnt sich

Es lohnt sich, die Perspektive zu wechseln und wahrzunehmen, wie viel Schönheit um mich herum ist, trotz allem Weltgetöse. Schönheit, die uns ständig umgibt und Schönheit, die ich neu entdecke. Schönheit in und um uns, die es wert ist, geachtet zu werden. Sie ist kostbar und stärkt mich, gerade für belastende Situationen.

Bei Schönheit denke ich an die Musik. An schöne Gespräche mit Freunden. An Blumen am Wegesrand, die im Winter schon blühen. An den Polarstern in eiskalter Nacht. Überall Schönheit, die Leid, Schmerz und Not nicht übersieht.

Der Blick auf die Schönheit nährt die Hoffnung

Der Blick auf die Schönheit nährt die Hoffnung. Die christliche Hoffnung besteht darin, dass sie aus der Angst herausführt, dass da jemand ist und zu mir sagt: Ich bin bei Dir alle Tage bis an der Welt Ende (Mt. 28,20).

Nicht allein gelassen zu sein in schwierigen Situationen, liebe Menschen an meiner Seite, das ist wirklich schön. Ich möchte mindestens einmal am Tag ganz bewusst die Perspektive wechseln und mich an dem Schönen freuen.