Heute ist Weltuntergang

Heute ist Weltuntergang und Sie haben es noch nicht gemerkt? Sie wissen schon, der angebliche Weltuntergang heute, da der Maya-Kalender heute endet. Es ist schon schräg, wenn manche seit längerem aus dem Ende des Maya-Kalenders Ängste schüren. Vielleicht ist dem Einen oder Anderen auch ein bisschen mulmig geworden – oder ist es immer noch? Weltuntergang klingt so unausweichlich, so ausgeliefert. Nehmen wir mal an, wir werden den Tag heute überleben, also die Welt mit uns drauf natürlich. Dann habe ich wenigstens eines von der pseudo-aufgeregten Diskussion um das heutige Datumgewonnen: Ich denke daran, dass mein Leben endlich ist. Ich denke an mein Geburtsdatum. Taufrisch bin ich nicht mehr. Ich habe Zeit – und sie hat eines Tages ein Ende. Mit was in den Händen oder im Herzen möchte ich vor Gott treten? Was möchte ich in meinem Leben gemacht haben, was gut ist?

Es gibt einige Bücher über Dinge, die man gemacht oder gesehen haben sollte. 1000 wunderschöne Orte weltweit, auch fünfzig Dinge, die man als Hesse getan haben sollte. Oder, was ich als Mann mal gemacht haben sollte. Ich bin kein Verlierer, wenn ich nicht viel abgehakt habe bis jetzt? Ich bin in mir zufrieden. Weil ich weiß, dass ein gnädiger Gott auf mich wartet. Ich habe ja Zeit. Gut, sie ist begrenzt, aber ich habe Zeit, um Gutes zu tun. Um die Liebe, die Gott mir schenkte, zu spiegeln. Um die Spuren Gottes in meinem Leben zu finden, sie wahrzunehmen und ihnen, wenn’s geht, zu folgen. Ich glaube: Mein privater Weltuntergang wird der Himmel sein, wo ich Gott spüren werde. Wo der allmächtige liebevolle Gott mit offenen Armen, auf mich wartet. Bis dahin möge Gott mir noch etwas Zeit schenken. Um Gutes zu tun. Noch etwas mehr.