Die Erde vor den Menschen bewahren!
Im Supermarkt. Vor mir der Einkaufswagen, halb gefüllt. Margarine, Schokoriegel, Waschpulver – und noch so einiges. Im Supermarkt ist mir der Bericht wieder eingefallen, in dem es um Palmöl ging. Wie es hergestellt wird, wie hoch die Gewinnspannen sind – und überhaupt: für welche Produkte bei uns Palmöl verwendet wird. Waschpulver, Kosmetika, Eis, Margarine – in jedem zweiten Produkt des täglichen Bedarfs ist Palmöl. Na und?
Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gepresst. Das ist sehr ertragreich: von einem Hektar mit Ölpalmen können 7.000 Liter Öl gewonnen werden. Bei unserem Raps sind es nur fünfzehnhundert Liter pro Hektar. Darum ist die Nachfrage nach Palmöl geradezu explodiert. Überall, wo die Palme wachsen kann, wird sie angebaut.
Zum Beispiel Indonesien. Auf einer Fläche, die fast so groß ist wie Österreich, sind inzwischen Palmen angepflanzt worden. Kleinbauern wurden und werden enteignet und vertrieben – für gewinnbringende Groß-Plantagen. Dabei sind die kleinen Höfe und Äcker in lokalen Grundbüchern als Eigentum der Bauern eingetragen. Aber die großen Konzerne haben sich ihre Rechte ganz oben, auf Regierungsebene genehmigen lassen. Und sie lassen sich ihr Geschäft nicht durch ein paar quengelnde Bauern kaputt machen.
Neulich im Supermarkt habe ich daran denken müssen. Sollte ich nicht auf Produkte mit diesem Öl verzichten? Aber wenn ich alle die Sachen, in denen Palmöl ist, wieder aus dem Einkaufswagen ausladen würde, wäre kaum noch was drin. Was also tun?
Bloß nicht die Hände zu schnell in den Schoß legen! Natürlich hilft es, bewusster einzukaufen. Auch wenn die Margarine ein bisschen teurer ist – wenn drauf steht, dass sie mit Raps- oder Sonnenblumenöl gemacht wird, entscheide ich mich dafür. In manchen Läden gibt es ökologische Putz- und Waschmittel – ohne Palmöl. Und im Internet entdecke ich eine Seite mit Produkten ohne Palmöl.
Manchmal denke ich: leicht hat Gott es den Menschen nicht gemacht, als er gesagt hat, sie sollen die Erde bebauen und bewahren. Was man da alles beachten muss, was man da alles falsch machen kann, ohne es zu merken. Aber Gott hat uns wohl zugetraut, dass wir das hinkriegen können, unsere wunderbar reiche Erde so zu bebauen, dass sie bewahrt bleibt.