Grund zur Dankbarkeit
„Danke für diesen guten Morgen“ – dieses schwungvolle Morgenlied hat einen regelrechten Siegeszug angetreten, seit es Anfang der sechziger Jahre komponiert und getextet wurde. In vielen Ländern ist es bekannt und beliebt. So habe ich es vor Jahren in einer kleinen Kirche in Kroatien gehört: „Hvala“ hieß es da.
Es ist ein gutes Gefühl, den Tag mit einem „Danke“ zu beginnen. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass wir leben, gesund sind, ein Dach über dem Kopf und genug zu essen haben. Aber meistens leben wir so, als wäre es das, als stünde uns alles zu, was wir sind und haben. Wer erlebt hat, wie schnell die Dinge anders liegen können, weiß es besser. „Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag.“ Gott hat ihn uns geschenkt, und wir tun gut daran, uns das vor Augen zu halten und ihm zu danken.
Natürlich wusste auch der Liedertexter Martin Gotthard Schneider, dass nicht an jedem Tag die Sonne scheint. Dass manchmal Sorgen drücken und Traurigkeit. So fügt er an: „Danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag“ – denn du, Gott, hilfst sie mir tragen und ertragen. Vielleicht auch mithilfe der Menschen um mich herum. „Danke für alle guten Freunde, danke, o Herr, für jedermann.“ Auch das ist ein Grund zur Dankbarkeit: wenn ich nicht allein bin im Leben, wenn ich Vertraute habe und Menschen, die zu mir gehören. Die die Freude mit mir teilen, aber auch das Leid. „Danke für manche Traurigkeiten, danke für jedes gute Wort“, aber auch „danke für jedes kleine Glück, danke für alles Frohe, Helle und für die Musik.“
Der Text findet viele Gründe, „danke“ zu sagen und macht mir bewusst, wie viel mir geschenkt ist. Mein Leben ist reich. Auch wenn ich über manches unzufrieden sein sollte, steht dem doch viel Positives und Schönes gegenüber. Es stärkt meine Lebensfreude, wenn ich das nicht übersehe, sondern mich darüber freue und sage: „Danke, Gott!“.