Valentinstag
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Valentinstag

Gunnar Bach
Ein Beitrag von Gunnar Bach, Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur

Meiner Frau Blumen mit nachhause bringen, das mache ich ab und zu, aber nicht heute am Valentinstag. Für mich ist das ein ziemlich erfolgreich ausgedachter Marketing-Gag. Aber den Gedanken und den Heiligen dahinter, den heiligen Valentin – den finde ich nach wie vor klasse! Der heilige Valentin, auf den das Ganze heute zurückgeht, hat buchstäblich seinen Kopf für die Liebes- und Ehepaare hingehalten. Valentin hat im dritten Jahrhundert nach Christus in Rom gelebt. Und er hat Verlobte heimlich christlich getraut. Das war damals gefährlich. Dafür hat er wirklich einiges riskiert, und am Ende sogar Kopf und Kragen riskiert und sein Leben lassen müssen. Denn vor allem einen Mächtigen passte sein Handeln für Liebende nicht: dem Claudius. Der war damals Kaiser in Rom. Er hat Valentin enthaupten lassen.

Aber was hat Valentin mit Blumen zu tun? Valentin hatte wohl einen wunderschönen Garten. Aus dem hat er gerne Blumen gepflückt, und er hat sie an verschiedene Menschen verschenkt. Besonders an Menschen, die er aufmuntern wollte, weil es ihnen gerade nicht so gut ging. Die Blumenhändler haben die Geschichte dann irgendwann entdeckt und sich zunutze gemacht. Aber am Anfang all dieser Blumen und dieses Liebestages, da steht der heilige Valentin. Er ist sozusagen der Schutzheilige der Liebenden.

Und auch wenn ich heute am Valentinstag keine Blumen kaufe: Eines steht für mich fest. Es ist eigentlich nie zu viel und zu übertrieben, meiner Frau zu sagen und zu zeigen, dass ich sie liebe. Solche Gedenktage wie heute erinnern mich immer wieder daran. Vielleicht gibt’s auch Worte, Geschenke oder Rituale, die viel persönlicher sind als die Werbung des Blumenladens. Ich schreib‘ meiner Frau gerne einen Brief, mit der Hand geschrieben. Ich drücke darin meine Gefühle mit Worten aus, nicht wie sonst oft nur mit Smileys in den Kurznachrichten.

Einige Kirchengemeinden laden Liebespaare auch zu einem Gottesdienst ein. Da können Paare einander ihre Liebe gestehen und sich am Ende auch segnen lassen. Oder zu einem feierlichen Abendessen, mit Impulsen für das Gespräch zu zweit. Dazu lädt zum Beispiel die Gemeinde St. Martin in Idstein ein. Heute Abend kommen Freundinnen meiner Frau zu Besuch, um zu klönen und Brettspiele zu machen. Ich bringe während der Zeit unsere drei Kinder ins Bett. Sonst bin ich oft  abends bei einem Termin in der Gemeinde. Heute habe ich ihn bewusst im Kalender freigehalten. Der Valentinstag erinnert mich heute wieder dran: eigentlich ist es jeden Tag im Jahr wichtig, meiner Frau in Worten oder Gesten zu sagen, wie lieb ich sie habe.

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