hr4 ÜBRIGENS
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Müller, Rolf

Ein Sendung von

Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt

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Ora, lege et labora

Heute wird in der katholischen Kirche an einen ganz besonderen Heiligen gedacht. Er wird der „Schutzpatron Europas“ genannt. Es ist der heilige Benedikt von Nursia, der vor über 1600 Jahren in Mittelitalien gelebt hat. Berühmt gemacht hat ihn seine „Benediktsregel“. Das ist eine Sammlung von 73 Geboten, wie Mönche in einem Kloster zusammenleben sollen. Diese Regel hat sich seit dem Mittelalter in Windeseile in ganz Europa verbreitet und ist die Regel aller Benediktsklöster bis heute. Und nicht nur das. Bis heute ist sie Vorbild für viele Regeln, die zeigen, wie Menschen gut zusammenleben können – nicht nur Mönche. Es gibt sogar ein Buch das zeigt, dass diese Regel auch Managern hilft, eine Firma gut zu leiten. 

Den Kontakt zu Gott nicht verlieren

Aber das ist noch nicht alles: Die Regel des Heiligen Benedikt ist auch eine gute Hilfe für mein eigenes Leben. Sie wird mit den drei Wörtern zusammengefasst: „Ora, lege et labora.“ Übersetzt heißt „Bete, lese und arbeite“. Wenn ich diese Regel beherzige, soll ich alle diese drei Dinge im Alltag beherzigen und keines vernachlässigen. Das heißt für mich:  Ich soll arbeiten, und das im richtigen Maß, nicht zu viel und nicht zu wenig. Und dabei soll ich das Lesen nicht vergessen. Das bedeutet: Ich soll mir genügend Pausen gönnen und mir immer wieder Dinge suchen, die mich inspirieren und weiterbringen. Dazu soll ich den Kontakt zu Gott nicht verlieren und mir bei ihm im Gebet immer wieder Kraft, Trost und Mut suchen. Ich merke: wenn mir das gelingt, kann ich besser, zufriedener und gesünder leben. 

Dankbar für dieses Geschenk 

Heute, am Benediktstag, feiere ich diese Regel mit so vielen Ordensleuten auf der ganzen Welt: Ich bin dem Heiligen Benedikt dankbar für dieses Geschenk, das er uns gemacht hat.