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Eine Sendung von

Ober-Ramstadt

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Mein Stricken hilft

Wie ein Mosaik aus bunten Farben sah das aus: 2000 Decken lagen ausgebreitet auf einem großen Platz in Darmstadt. Viele Menschen hatten bei der Aktion mitgemacht und ich war eine davon. Ziel war ein Spendenaufruf für ein Frauenhaus[1]. Und es ist einiges zusammengekommen beim Verkauf der Decken. Das Mitmachen war einfach: Nur Stricken oder Häkeln, aus Wollresten womöglich. Egal welche Farben. Am Ende war der ganze Platz bunt.

Schwere Themen: Was kann ich da tun?

Die Idee dazu kam aus Italien. Dort haben Frauen vor zehn Jahren damit angefangen. Darmstadt war der erste deutsche Ableger. Dann kam Kassel dazu, auch da wurde ein Platz in der Innenstadt bunt. Da hatte ich gerade einen Bänderriss und saß daheim mit dickem Fuß, aber stricken konnte ich. Bei manchen Themen fühle ich mich ohnmächtig. Wie bei der Gewalt gegen Frauen. Ich weiß nicht, was kann ich da tun? Aber wenn mir jemand eine Idee gibt, dann bin ich dabei. Mit dem, was ich kann.

Ein Licht sein, dass die Welt heller macht

Jesus hat einmal gesagt: „Lasst euer Licht leuchten.“ (Matthäus 5, 16) Ich verstehe das so: Jede Hilfe ist ein kleines Licht, das die Welt heller macht. Ich brauche manchmal Ideen, wie mein Licht leuchten kann. Wenn wieder eine Stadt mit Decken bunter werden soll, mach ich wieder mit. Das hat bei mir sogar mit kaputtem Fuß funktioniert.Natürlich ist Stricken nur eine Möglichkeit, etwas Gutes zu tun. Aber eine, die gut zu mir passt.

 


[1] frauenhaus-darmstadt.de/start-der-mitmachaktion-viva-vittoria/