hr4 ÜBRIGENS
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Straub, Jochen

Eine Sendung von

Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg

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Friedhof Nachdenken

Lebens-Sinn

In diesen Tagen im November denke ich besonders oft an die verstorbenen Menschen in meiner Familie. Vielleicht liegt das daran, dass ich im November die Gräber meines Vaters und Schwiegervaters besuche und mich an die gemeinsamen Zeiten erinnere. Viel Schönes haben wir erlebt – manches haben wir auch nicht geschafft oder versäumt.

Das Lied “So soll es bleiben” hat mich sehr angesprochen

Ich muss in diesen Erinnerungen auch an ein Lied denken. Nach langer Zeit habe ich wieder einmal das bekannte Lied „So soll es bleiben“ von Ich und Ich mit Adel Tawil gehört. Der Text hat mich einmal mehr angesprochen:

Ich warte schon so lange,
auf den einen Moment.
Ich bin auf der Suche,
nach 100 Prozent.
Wann ist es endlich richtig,
wann macht es einen Sinn?!
Ich werde es erst wissen,
wenn ich angekommen bin.

Müssen es immer 100 Prozent sein?

Das Lied sagt mir: Ich bin noch nicht angekommen. Ich bin noch auf dem Weg. Dazu gehört die Erinnerung an vergangene Zeiten. Dazu gehört ebenso die Suche nach Lebens-Sinn. Aber das Lied regt auch Widerstand bei mir. Es müssen nicht immer 100 Prozent sein. Das ist Überforderung pur. 

Ich bin auf dem Weg und kann ihn hinterfragen

Ich bin auf dem Weg. Die Fragen in dem Lied dazu gefallen mir mehr: Wann ist es richtig? Wann macht es Sinn? Diese Fragen nehme ich mit in die nächsten Tage und Wochen. Und vielleicht denk ich beim November-Kerzenschein auch darüber nach, wo ich schon angekommen bin und wo etwas schon schön ist und Sinn macht.