Geschenkerückgabe
Wenn es zurzeit in der Innenstadt voll ist, dann hat das vermutlich einen Grund: der Umtausch von Weihnachtsgeschenken. Eben lag der Pullover noch unter dem Weihnachtsbaum. Doch insgeheim kroch da schon ein Gedanke hoch. In der Art von „na ja, da wäre mir was Besseres für mich eingefallen“. In diesen Tagen also wird zurückgebracht und umgetauscht. Wenn eine Kleidungsgröße nicht stimmt oder eine Beschädigung vorliegt, dann ist der Umtausch notwendig und einfach.
Umtauschorgien nach Weihnachten
Ich habe auch schon Dinge verschenkt, die einfallslos und unpraktisch waren. Aber ich habe auch schon erlebt, dass eine gute und symbolisch gemeinte Geschenkidee einfach nicht gewürdigt wurde und das Geschenk halbausgepackt in der Ecke landete. Das kann wehtun. Vielleicht auch deshalb, weil man sich ertappt vorkommt und das Geschenk wirklich nicht so toll war. Oder weil mich das Gefühl beschleicht, als sei ein Geschenk nur gut, wenn es zum Wunsch des Beschenkten passt.
Übers Schenken nachdenken
Vielleicht lohnt es sich, in diesem Jahr mehr das Schenken nachzudenken. Auch wenn jetzt Weihnachten gerade rum ist, das nächste Fest kommt und auch die nächsten Geburtstage folgen. Warum schenke ich? Ist mein Geschenk eher Symbol oder eine ganz konkrete Unterstützung, die dem Beschenkten sonst fehlen würde? Gebe ich vielleicht einem Geschenk eine zweite Chance und versuche herauszufinden, warum ausgerechnet ich damit beschenkt wurde? Und ja, wenn mir dann etwas nicht zusagt, dann gehört es wenigstens nicht auf den Müll. Dann kann ein ungeliebtes Geschenk doch in einem Kinderheim oder einer sozialen Einrichtung gute Dienste leisten. So könnte doch noch Segen auf dem Geschenk liegen – ganz im Sinne vielleicht der Person, die mir damit leider erfolglos eine Freude machen wollte. Und überhaupt: Das größte Geschenk, das können wir Menschen sein, wenn wir anderen Menschen Zeit, gute Worte und Mitmenschlichkeit schenken. Umtausch ausgeschlossen.