hr4 ÜBRIGENS
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Spriestersbach, Bernd

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Fulda

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Barbarazweige

Es funktioniert. Das mit den Barbarazweigen. Heute am Barbaratag schneidet man Zweige von einem Kirschbaum. Oder einem anderen Obstbaum. Zuhause stellt man sie in eine Vase. Und sie blühen zu Weihnachten. Im Wohnzimmer. Die Barbarazweige.

Barbara musste wegen ihres Glaubens sterben

Die Heilige Barbara lebte am Ende des 3. Jahrhunderts. In der Türkei. Die Legende erzählt, dass Barbara ins Gefängnis kommt. Wegen ihres christlichen Glaubens. Auf dem Weg dorthin bleibt sie mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen. Den abgebrochenen Zweig stellt Barbara in ein Gefäß mit Wasser. Er blüht genau am Tag ihres Todes. Im Jahr 306. Am 4. Dezember. 

Die Barbarazweige. Symbolisch stehen die aufgeblühten Knospen für Christus. In seiner Geburt ‚blüht‘ der Glaubende auf zu einem neuen Leben. Darauf weisen sie hin. Mich begleiten die Barbarazweige auch noch anders durch die Adventszeit: 

Die Blütenzweige in der Vase gegen vorweihnachtliche Hektik

Wenn für mich wieder gilt: „Advent, Advent und alles rennt“, wenn eine Weihnachtsfeier die andere jagt, Geschenke zu besorgen sind, die vorweihnachtliche Hektik mich überrollt – dann sagen mir meine Barbarazweige: Mach langsam. Schau auf uns. Was wir brauchen, ist Licht und Wärme. Und die Knospen wachsen. Langsam. Aber stetig. Es wird. Freu dich drauf. Auf das Fest. Dass Gott kommt. So sicher wie die Blüten an den Zweigen. 

Weihnachten soll zum Blühen kommen

Und ich denke: Ja, so wird die Vorbereitung auf Weihnachten richtig. Weniger rennen. Mehr Licht und Wärme. Mehr Besinnung. Damit Weihnachten zum Blühen kommt. In mir. Und anderen. Michael, ein lieber Freund lebt allein. Ich könnte ihn ja zum Adventskaffee einladen. Ihm eine Freude machen. So Wärme und Licht verschenken…. 

Vielleicht klappt es dieses Jahr besser mit mir und meiner Adventszeit. Die Barbarazweige helfen dabei.