Auf du und du mit dem lieben Gott
Auf du und du mit dem lieben Gott. So fühlt es sich an. Zumindest ein wenig. In einer der kleinsten Kirchen der Welt. In der ‚Ermita de violante‘. Auf Fuerteventura.
Eine kleine Kirche für 6 Personen
Klein ist die Kapelle in der Tat. Etwa 2 Meter 20 lang und 1 Meter 40 breit. Einen Kirchturm hat sie. Sogar mit Uhr. Wenn sie sich schmal machen, finden 6 Personen darin Platz. Auf den beiden Holzbänken an den Seiten.
Ein 30 Zentimeter hohes Kreuz steht auf einem kleinen Tisch vor dem länglichen Fenster nach Süden. Vor, neben und rund um das Kreuz: Steine, Blumen, eine Krippendarstellung mit Playmobil-Figuren. Und viele Gebetszettel.
„Diese Stille und Ruhe tut so gut.“
Besucher haben sie hier hingelegt. Ihre Bitten. Ihren Dank. Ihre Wünsche. Bei Gott abgelegt. Für viele bedeutet dieser Ort mit seiner intimen Atmosphäre Nähe zu Gott. Eben: Irgendwie auf du und du mit Gott. So lese ich in den Eintragungen im Gästebuch immer wieder: „Diese Stille und Ruhe tut so gut.“ Der Himmel scheint näher.
Und so soll es sein. Nach dem Willen des Erbauers. Die erste Eintragung im Gästebuch ist seine: „An dieser Stelle einen Ort des Friedens, der Freiheit und der Nähe zu Gott zu schaffen war unser Anliegen. Mit dem Bau der Ermita im April 2011 wurde dieser Wunsch verwirklicht. Möge die Stille und das Gebet die Besucher der Ermita stärken. Thomas und Irina.“ Und der Hinweis, dass Irina 2008 verstorben ist.
Gott kann uns überall nahkommen
Thomas hat die Kapelle gebaut auch für seine verstorbene Frau. So erzählen die Menschen hier. Ruhe und Frieden mag er selbst gesucht haben. Vielen Besuchern hat Thomas jedenfalls ermöglicht, sich Gott nah zu wissen.
Gott kann uns überall nahkommen. Manchmal hilft ein besonderer Ort.