hr4 ÜBRIGENS
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Findeis-Dorn, Christine

Eine Sendung von

Supervisorin/Coach DGSv, Wiesbaden, katholisch

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Kranksein

Vor einiger Zeit war ich richtig schwer krank: Übelkeit, Ohnmacht, schreckliche Kopf- und Gliederschmerzen, heftiger Schüttelfrost. Die Checks im Krankenhaus waren erst ohne Befund, dann kam die Diagnose nach einem Bluttest: Borreliose. Durch eine Zecke, unbemerkt.

Bettlägerig auf Betreuung angewiesen

Zwei Wochen musste ich das Bett hüten, mit Antibiotika und anderen Medikamenten. Mein Mann hat mich liebevoll betreut, an Aufstehen oder Arbeiten war überhaupt nicht zu denken.

Wie geht es Kranken in Regionen mit schlechter ärztlicher Versorgung?

In dieser Zeit war ich für so vieles dankbar: Auch, wenn es in unserem Gesundheitswesen an vielen Ecken knirscht und Personalmangel herrscht: Der Notarzt kam nachts, die Hausärztin tagsüber. Im Krankenhaus war ich auch als Kassenpatientin nach kurzer Wartezeit dran, und die Medikamente waren in der Apotheke alle vorhanden. Wenn mich die Schmerzen besonders heftig geplagt haben, hab ich mich gefragt: Wie geht es in all den Kriegsgebieten so vielen Menschen, die verwundet sind, weit weg von ihren Lieben? Oder Menschen in Gebieten, in denen ärztliche Versorgung viel weniger gegeben ist als bei uns?

Dankbar für die Hilfe und den Beistand

Dankbar war ich vor allem meinem Mann, der mich so liebevoll versorgt hat und dafür extra im Homeoffice gearbeitet. Dankbar für Familie und Freund:innen, die Grüße geschickt haben. Die gefragt haben, ob sie was einkaufen können. Oder die einfach mal vorbeigeschaut haben. Und ich hab auch daran gedacht, wie es für Menschen ist, die allein leben und niemanden haben, der oder die für sie sorgt.

Ich will andere, die nicht so gut versorgt sind, unterstützen

Inzwischen bin ich wieder einigermaßen fit, die Antibiotika haben gut gewirkt. Ich soll Stress vermeiden, was oft leichter gesagt ist als getan. Nach dieser Erfahrung nehm ich mir vor: Ich will mich wieder mehr umhören, ob jemand Unterstützung braucht in meiner Nähe. Sich über einen Gruß freut, ein Blümchen oder einen Topf Suppe. Ich werd mal wieder was spenden, zum Beispiel für Ärzte ohne Grenzen. Und beten, dass die Einsamen Trost finden, durch Gott oder einen Menschen an ihrer Seite.