Komm, geh mit mir! Jesus nachfolgen - früher und heute
Komm, geh mit mir! Das hört sich ganz einfach an. Gerne kann ich ein paar Schritte mit jemandem gehen, der mich so ruft. Komm, geh mit mir! Das ist ein Wort aus der Bibel. Am Anfang des Markusevangeliums wird erzählt, wie Jesus aus Nazareth Menschen sucht, die mit ihm gehen und mit ihm seine Botschaft verkünden: Das Reich Gottes wird bald kommen.
Menschenfischer statt Fischer
Markus schreibt: Jesus sah Simon und Andreas, die ihre Netze auswarfen, und sagte zu ihnen: „Kommt her, folgt mir nach. Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“ (Markusevangelium 1, 18) Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass diese Fischer einfach ihre Familien, ihre Arbeit und ihr Zuhause verlassen haben. Aber sie haben es getan, sind mit Jesus durch das Land gezogen und bei ihm geblieben bis zu seinem Tod in Jerusalem. Und was sie mit ihm erlebt haben, hat sie so verändert, dass sie nach Jesu Tod und seiner Auferstehung zusammengeblieben sind und seine Botschaft in die ganze Welt getragen haben.
Was bedeutete es für die Jünger, ihr bisheriges Leben aufzugeben?
Manchmal würde ich schon gerne wissen, was nicht im Evangelium steht. Was bedeutete es für Simon und Andreas, Jesus einfach so nachzufolgen? Ist es ihnen schwergefallen, ihr bisheriges Leben aufzugeben? Was wurde aus ihren Familien – von Simon wissen wir zum Beispiel, dass er verheiratet war. Wer hat sich um die alten Eltern gekümmert? Kamen sie damit zurecht, kein Zuhause zu haben?
Bevor ich entscheide, frage ich: Was würde Jesus dazu sagen?
Wenn ich das wüsste, würde ich sicher leichter eine Antwort finden auf die Frage: Was heißt es denn für mich, heute Jesus nachzufolgen? Auf diese Frage gibt es wahrscheinlich so viele unterschiedliche Antworten, wie es Christen gibt: Als armer Wanderprediger leben wie Jesus selbst – so wie der heilige Franziskus es getan hat. Aber auch in der Treue und Fürsorge für eine Familie. Oder im Einsatz für Arme und Kranke. Für mich bedeutet das ganz konkret: Bevor ich etwas entscheide, frage ich mich immer: Was würde Jesus dazu sagen? Und das hat Folgen. Tag für Tag.