Heimat in meiner Sprache
Ich liebe es, in anderen Ländern unterwegs zu sein. Fremde Länder und Kulturen zu erleben ist für mich, wie eine andere Welt zu entdecken. Ich finde es so bereichernd, meinen Alltag zu verlassen und die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Besonders mag ich die Sprachen, die in anderen Ländern gesprochen werden. Es macht mir Spaß, nach und nach die mir fremde Sprache zu entdecken und immer ein bisschen mehr davon zu verstehen und auch selbst zu sprechen.
Und gleichzeitig merke ich immer wieder, wie sehr meine Sprache auch Heimat für mich ist. Wenn ich im fremdsprachigen Ausland bin und plötzlich jemand deutsch spricht, dann schaue ich genauer hin, wer das ist. Diesen Menschen fühle ich mich sofort verbunden, denn unsere gemeinsame Sprache verrät uns etwas über unsere gemeinsame Heimat. Und manchmal entstehen Gespräche mit Menschen, die ich zu Hause niemals einfach so auf der Straße angesprochen hätte.
Die Sprache ist und bleibt Heimatgefühl
Dabei ist es für mich egal, welchen Dialekt diese Menschen sprechen. Die Gemeinsamkeit unserer Sprache ist entscheidender und verbindender als der Unterschied zwischen uns durch verschiedene lokale Dialekte.
Wenn ich in Deutschland unterwegs bin, ist das ganz anders. Hier höre ich den Menschen auch an, aus welcher Region sie kommen und unterscheide unbewusst zwischen denen, die so sprechen wie ich und denen, die anders sprechen. Wir sprechen alle Deutsch, aber in diesem Kontext nehme ich die unterschiedlichen Dialekte viel stärker wahr und beurteile sie als etwas Trennendes.
Meine Erlebnisse im Ausland machen mir bewusst, welche große Bedeutung die eigene Sprache haben kann. Sie zeigen mir, dass meine Sprache zu meiner Identität gehört und mir Heimat geben kann. Und vor allem zeigen sie mir, dass ich meine Sprache dazu nutzen kann, mich mit Menschen zu verbinden.