Gemeinschaft macht stark - auch beim Heizen
Wie werden wir in Zukunft unsere Häuser beheizen? Das diskutieren wir in unserem Dorf intensiv. Bis jetzt hat Jeder eine eigene Öl-, Gas- oder Holzheizung. Doch für Alle wird das Heizen immer teurer. Für das Klima sind die vielen Heizungen mit ihrem CO2- Ausstoß auch ungünstig.
Ein Wärmenetz für ein ganzes Dorf?
Wäre es nicht besser, benachbarte Häuser gemeinsam zu beheizen oder ein Wärmenetz fürs ganze Dorf zu betreiben? Das überlegen wir jetzt. Fast die Hälfte aller Hausbesitzer haben signalisiert: Sie wollen mitdenken und vielleicht auch mitmachen.
Doch das ist nicht so einfach. Wir haben uns daran gewöhnt, dass jeder für sich selber sorgt. Wer würde schon eine Heizung in seinen Keller bauen, um damit den Nachbarn zusätzlich mit Wärme zu versorgen? Solche Nah- oder Fernwärmenetze gibt es in Wohnanlagen der Städte, bisher nicht auf den Dörfern.
Wir brauchen uns gegenseitig - im Kleinen, wie im Großen
Bisher haben auch viel gedacht: Ich sorge für mich selbst, dann brauche die anderen nicht. Jetzt entdecken wir: Wir brauchen uns gegenseitig doch – die Nachbarn im Dorf wie die Völker in Europa, sogar der Welt.
Gemeinschaft macht stark. Diese Idee ist nicht neu. Seit zweihundert Jahren gibt es die Bewegung der Genossenschaften. Friedrich Wilhelm Raiffeisen hat sie für sein Heimatdorf im Westerwald entwickelt. Er glaubte an die Gleichwertigkeit aller Menschen. Die reichen Bauern in seinem Dorf sollten den armen helfen, sich gegenseitig unterstützen, sodass alle über die Runden kommen.
Ich glaube: Es ist an der Zeit, dass wir uns als Nächste erkennen, als mögliche Partner, vielleicht sogar als Freunde, die sich würdigen, respektieren und helfen.