hr4 ÜBRIGENS
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Drumm, Thomas

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg

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11. September

Vor 22 Jahren lenkten Attentäter zwei Flugzeuge in die Zwillingstürme in New York und brachten sie zum Einsturz. Ich werde diese Bilder wohl nie mehr vergessen.

Der 11. September ist mit den Terroranschlägen in New York verbunden – unauslöschlich. Dreitausend Menschen haben damals ihr Leben verloren.

Hass und Verblendung

Wie groß muss der Hass der Selbstmordattentäter gewesen sein, die die Flugzeuge in die Hochhäuser gesteuert haben. Wie tief ihre Verblendung. Denn sie glaubten, eine gute Tat zu vollbringen, wenn sie so viele mit in den Tod reißen.

Menschen können böse sein. Brutal. Ich halte den Atem an vor Entsetzen. Doch die Welt dreht sich weiter und wird nicht besser. Kaum auszuhalten, was Menschen sich und anderen antun – ob in der Ukraine oder im Sudan. Ob im Nahen Osten oder im fernen Westen.

Gott hat sogar ein Herz für die Brutalen

Ich muss aufpassen, damit ich nicht resigniere oder zynisch werde. – Was bewahrt mich davor?

In der Bibel lese ich, dass Gott die Menschen liebt – nicht nur die netten und liebenswerten. Gott hat sogar ein Herz für die Brutalen und Verblendeten. Auch da stockt mir der Atem. Kaum vorstellbar.

An der Hoffnung festhalten

Gott heißt ihr Tun nicht gut, aber er gibt sie nicht auf. Wenn aber Gott niemanden aufgibt, dann will auch ich an der Hoffnung festhalten, dass sich das Gute durchsetzen und der Hass überwunden wird.

Der Frankfurter Dichter und Priester Lothar Zenetti hat es so gesagt: „Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter. Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer. Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.“