hr4 ÜBRIGENS
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Müller, Rolf

Eine Sendung von

Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt

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Einen Zahn zulegen beim Klimaschutz

Mir gehen immer noch die Bilder von der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor vier Wochen durch den Kopf. Ich kenne die Gegend recht gut, in der diese Wassermassen so viel zerstört haben. Dort in der Nähe bin ich groß geworden; oft sind wir als Kinder für einen Sonntagsausflug in das Ahrtal oder in die Vulkaneifel gefahren. Nie hätte ich mir vorstellen können, wie aus so kleinen Flüsschen so riesige Sturzfluten werden könnten!

Die Lage ist ernst – die Zeit rennt

Mir ist klar: Diese vielen Extremwetterlagen, die Dürren und Überschwemmungen – das liegt am Klimawandel. Die Wissenschaftler warnen ja schon so lange davor. Durch die Bilder der Flutkatastrophe ist mir bewusst geworden: Die Lage ist wirklich ernst! Für die Rettung des Klimas ist nicht mehr viel Zeit. Dafür braucht es nicht nur die Politiker mit ihren Entscheidungen und Obergrenzen für CO 2 und andere schädliche Stoffe. Dafür braucht es auch mich mit meiner Art zu leben. Und da wird mir klar: Ich muss noch einen Zahn zulegen. Ich muss noch bewusster darauf achten, wie mein Lebensstil umweltverträglicher und damit klimaschonender wird.

Da ist noch viel Luft nach oben

Natürlich habe ich mir auch schon vor dieser Katastrophe Gedanken darüber gemacht und etwas bewusster gelebt. Aber ich fahre immer noch zu viel mit dem Auto, auch wenn es nicht nötig ist. Ich kaufe immer noch zu viele Lebensmittel in Einwegverpackungen und verschwende zu viel Energie. Ich merke: Ich habe noch viel Luft nach oben. Ich habe jetzt angefangen, kurze Strecken mit dem Rad zu fahren. Aber da geht noch mehr!

Wenn viele mitmachen, lässt sich noch viel erreichen

Ich wünsche mir sehr, dass ich damit nicht alleine bin. Auch Papst Franziskus hat in seinem Rundschreiben „Laudato Si“ dazu aufgefordert: „Es bedarf der Talente und des Engagements aller, um den durch den menschlichen Missbrauch der Schöpfung Gottes angerichteten Schaden wieder gutzumachen.“[1] Ich glaube: Jetzt ist die Zeit, um damit anzufangen. Wenn viele Menschen jetzt noch einen Zahn zulegen, lässt sich viel erreichen.

[1] Papst Franziskus, Enzyklika Laudato Si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus, Rom 2015, Kap. 14