hr4 ÜBRIGENS
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Spriestersbach, Bernd

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Fulda

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Buddha in Hessen

Buddha in Hessen

Ein buddhistisches Kloster mitten in Hessen? Gibt es. Mehrere sogar. Das älteste ist in Langenselbold im Main-Kinzig-Kreis. „Wat Puttabenjapon“. ‚Wat‘ heißt Kloster und ‚Puttabenjapon‘ bedeutet: "Die fünf Kräfte des Buddha".

„Da würden wir gerne hin“. In Religionspädagogik haben wir uns mit den verschiedenen Religionen beschäftigt. Eine Exkursion ist geplant. In das buddhistische Kloster wollen die angehenden Erzieherinnen und Erzieher. Also auf nach Langenselbold.

Das Kloster befindet sich in einer ehemaligen Lagerhalle. 2 Mönche aus Thailand leben hier. Franz-Josef Hülk, Sprecher des Klosters, empfängt uns. Katholik und Messdiener ist er gewesen. Beruflich war er Busfahrer. Dass er eine Besuchergruppe zum Kloster fahren musste, war ein reiner Glücksfall für ihn. Denn so hat er seinen Weg zum Buddhismus gefunden. Seit 12 Jahren gehört er nun dazu. Er erzählt vom Kloster. Vom Alltag der Mönche. Warum sie hier sind. Er führt uns ein in die Gedankenwelt des Buddhismus thailändischer Prägung, den sie hier im Kloster leben.

Wir üben uns in einer ‚Alle-Güte-Meditation‘.

„Nimm dir nur 2-Mal am Tag Zeit für diese Meditation – und du wirst merken, dass du dich veränderst“, verspricht Franz-Josef.

Mit vielen Eindrücken verlassen wir das Kloster. „Exotisch und neu war das alles“, fassen meine Studierenden zusammen. Sie haben Interesse an Religion und den Sinnfragen des Lebens.

Was die ‚Alle-Güte-Meditation‘ dem Buddhisten, ist mir die tägliche ‚Stille Zeit‘. Es tut mir gut, mir einen Moment der Besinnung am Tag zu gönnen. Zeit für ein Gebet. Vielleicht einen Abschnitt aus der Bibel lesen. Das ist wie eine Atempause. Ein Krafttanken. Ich erlebe es so, dass diese Zeit für Gott und mit Gott mich gelassener macht. Mich manchmal einen neuen Blick für meinen Alltag gewinnen lässt. Und für andere Menschen.

Auch Gottesdienste können Stärkung und Orientierung geben.  Es gibt zahlreiche Angebote: Lichterkirche, Taizé-Andachten, Thomasmessen, Gospelchöre ...

Die Vielfalt des Glaubens neu entdecken, dazu will ich meine Studierenden einladen. Das könnte für sie ähnlich faszinierend sein wie das buddhistische Kloster …