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Wildfang, Christoph

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain

Ostermarkt im Hessenpark

Ostermarkt im Hessenpark

31. März und 1. April

In der Scheune mit dem schönen Namen „Gottestreu“ gibt’s diesen Samstag und Sonntag im Freilichtmuseum „Hessenpark“ einen Ostermarkt. Bemalte, gekratzte, beklebte Ostereier gibt’s da. Kinder können selbst Ostereier bemalen. Man kann zuschauen, wie Familien sich früher auf Ostern vorbereitet haben. Die Zweige für meinen Osterstrauß habe ich schon im Wohnzimmer. Noch in der Strauß kahl. Ostereier an einigen blühenden Zweigen, das ist so etwas wie „Sehnsucht“ für mich. Sehnsucht nach damals. Als wir Kinder mit unserer Mutter Ostereier angemalt haben. Dauernd gab’s Rührei, weil wir ja die leeren Eierhülsen brauchten. Dann vorsichtig bemalt. Einfach mit Farben aus dem Tuschkasten. Manchmal gab’s Tränen, wenn dann beim Einfädeln mit einem halben Streichholz an der Schnur ein schon bemaltes Ei zerbrach. Zu Ostern gehören bemalte Eier auch heute dazu. Die, die Kinder bemalt haben. Für Eltern, Oma und Opa. Die jedes Jahr wieder neu an den Osterstrauß kommen. Oder Kratzeier, eine Tradition aus Ostpreußen. Eier, die zuerst ganz bemalt werden und dann erst wird mit viel Geschick Farbe abgekratzt. Zu so tollen Ostereiern hat’s bei uns zu Hause nicht gelangt. Schön bunt waren die einfach, wie unsere Finger und Tisch und Stühle gleich mit.

Ostereier anmalen oder über einen Ostermarkt schlendern, kreativ sein oder staunen, das ist eine fröhliche Vorbereitung in den Tagen vor Ostern. Die Eier sind ja ein wunderschönes Symbol: Aus etwas, das eigentlich wie tot ausschaut, daraus erwächst neues Leben. Eben aus dem Ei das Küken. Deshalb hängt auch bei uns in der Kirche ein Strauß mit bunten Ostereiern. Als schönes Auferstehungszeichen, das Gott Christus auch über den Tod hinaus treu bleibt und uns auch. Ich werde mich am Wochenende auf den Weg machen und schauen und staunen.