Sind mir nicht schnuppe: Perseiden
Moderator/in: Heute Nacht (12. August 2025) ist der Höhepunkt der Perseiden. Das heißt: Wenn der Himmel klar ist, können wir nach Sonnenuntergang richtig viele Sternschnuppen sehen. Viele sind ja überzeugt: Wenn ich eine Sternschnuppe sehe, dann darf ich mir was wünschen und es geht in Erfüllung. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Woher kommt denn die Vorstellung, dass Sternschnuppen sowas wie Glücksbringer oder Wunsch-Erfüller sind?
Fabian Vogt: Das ist spannend, weil es diese Vorstellung in ganz vielen Kulturen gibt. Und dahinter steckt – wie so oft – ursprünglich eine religiöse Vorstellung. Die Menschen wussten ja früher noch nichts von Kometenteilchen, die in der Erdatmosphäre verglühen, und waren überzeugt: Eine Sternschuppe ist ein Zeichen des Himmels. Eine Botschaft der Götter. In Griechenland glaubte man sogar: Sternschnuppen sind die Tränen der Götter. Die Götter wollen uns was sagen. Daraus entstand der Gedanke: Wenn die Götter sich so offensichtlich zeigen, dann sind sie mir offensichtlich wohlgesonnen. Eine gute Gelegenheit, um sie um was zu bitten, das mir am Herzen liegt. So kam es zu der Idee: Wenn du eine Sternschnuppe siehst, dann darfst du dir was wünschen.
Moderator/in: In der Bibel steht aber nichts davon, dass Sternschnuppen Wünsche erfüllen, oder?
Fabian Vogt: Nee. Es gibt sogar einen Propheten, der sagt: „Ja, schaut in den Himmel. Aber macht euch bewusst: Das Heil, das Gott euch schenkt, ist noch viel größer.“ Jesaja 51,6 Also: Das, was das Leben eines Menschen heil macht, sind nicht irgendwelche Himmelszeichen, sondern das Wissen: Ich bin von Gott geliebt. Also, für mich erfüllen Sternschnuppen keine Wünsche. Aber ich finde sie faszinierend und liebe es, sie zu sehen.