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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

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Katholisch und evangelisch: Geht doch!

Moderator/in: Die Kirchen in Deutschland stellen sich gerade neu auf – um in einer sich verändernden Gesellschaft weiter die Ideen von „Glaube, Liebe und Hoffnung“ stark zu machen. Da haben sich die evangelischen und katholischen Christinnen und Christen in Wiesbaden-Klarenthal gedacht: Eigentlich brauchen wir gar keine zwei Gemeindezentren mit hohen Instandhaltungskosten, wir teilen uns einfach in Zukunft eines.

Jetzt ist es so weit: Vor kurzem wurden die Verträge unterschrieben, und Ende des Jahres zieht die katholische Gemeinde bei der Evangelischen mit ein.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was hältst du denn von der Idee?

Fabian Vogt: Gefällt mir richtig gut. Vor allem: Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde in Wiesbaden-Klarenthal arbeiten schon ganz lange zusammen. Die haben einen gemeinsamen Gemeindebrief – so eine Art kirchlichen Newsletter, einen ökumenischen Chor, einen Koch-Club und vieles mehr. Da lag es nah, sich auch ein Gemeindezentrum zu teilen. Also: Tatsächlich eine zukunftsweisende Idee.

Und absolut sinnvoll: Ich kenne sogar eine Kirche, die wird von vier Gemeinden genutzt – einer deutschen und drei ausländischen. Da ist sonntags viermal Gottesdienst. Klappt – und alle sparen Geld! Also: Cleveres Gebäude-Management zahlt sich aus.

Dazu kommt: Das setzt ja auch ein Zeichen! Schließlich sollten Christen verschiedener Konfessionen auf jeden Fall gut zusammenarbeiten können.

Moderator/in: Warum? Weil das zu ihren Grundwerten gehört?

Fabian Vogt: Genau! Jesus hat gesagt: „Daran sollen die Leute erkennen, dass ihr meine Jünger seid: Dass ihr einander liebhabt!“ (Jo 13,34-35) Natürlich können Christinnen und Christen auch mal unterschiedlicher Meinung sein, aber sie sollten bei allen Meinungsverschiedenheiten immer liebevoll und fair miteinander umgehen. Zum Beispiel, indem sie sich ein Gemeindehaus teilen. In Wiesbaden-Klarenthal zeigen die Kirchengemeinden, dass das funktioniert.