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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

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So geht Erholung

Moderator/in:  Seit einer Woche gibt es eine Testpflicht für Reiserückkehrer. Das macht die Entscheidung für den Urlaub nicht gerade einfacher: Soll ich nun wegfahren oder nicht? Was mache ich nur mit meinen Ferien?

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Wie machst du das denn dieses Jahr im Urlaub?

Na, das Wort „Urlaub“ kommt ja von … „Erlaubnis“. Früher hat der Herrscher seinem Hofstaat offiziell „erlaubt“, sich von allen Pflichten zurückzuziehen. Dann hatten die frei.

Ich habe gemerkt: Dieser Gedanke ist für mich gerade total wichtig … ich hab‘ frei. Und „Freiheit“ bedeutet in diesem Sommer für mich nicht, ich fahre weit weg, sondern: Ich bleib‘ im Land – und hole vieles nach, was im Lockdown nicht möglich war.

Inzwischen sind wir als Familie zum Glück durchgeimpft und treffen uns viel mit Freunden. Und werden dabei neu inspiriert! Letzte Woche haben wir z. B. Freunde in Heidelberg besucht und entdeckt, dass dort gerade eine tolle Banksy-Ausstellung läuft. Super! Einfach mal losfahren und sich überraschen lassen. Das ist für mich Freiheit.

Heißt das: Die Einstellung ist wichtiger als das Ziel?

Für mich schon. Nebenbei, ich finde: Urlaub ist eine der schönsten Entdeckungen der Bibel. Da heißt es ja: „Es gibt Tage zum Arbeiten und Tage, an denen du ruhen sollst.“ Daraus hat sich unser Sonntag entwickelt. Sozusagen ein Mini-Urlaub jede Woche.

In der Bibel geht es von Anfang an um die Idee: Jeder Mensch braucht Zeiten, in denen sein Herz und seine Seele frei sind. An denen ihm erlaubt ist, nicht zu arbeiten. Diese Freiheit genießen: Das ist Urlaub.