Pfingsten
Pfingsten – das gilt als eigentliche Geburtsstunde der Kirche. Warum? Na ja, weil da die ersten Christinnen und Christen erkannt haben: Sie sind beauftragt, die Botschaft von der Liebe und der Freundlichkeit Gottes allen Menschen weiter zu sagen.
Na gut, das hatte ihnen Jesus eigentlich auch schon erklärt. Aber nachdem die Römer Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, er dann auferstanden und wenig später in den Himmel gefahren war, da waren seine Anhänger doch ziemlich durch-einander. Um ehrlich zu sein: Die wussten überhaupt nicht mehr, wie ihnen geschah. Totales Chaos.
Und dann kommt der Pfingsttag. Plötzlich jagt ein Sturm durchs Haus, Feuer-zungen tauchen auf und setzen sich auf die Köpfe der Jünger – und auf einmal wissen sie ohne jeden Zweifel, was sie machen sollen: Sie rennen nach draußen und fangen an, von Gott zu schwärmen. Und das auch noch in Sprachen, die sie vorher gar nicht konnten. Weil sie vom Heiligen Geist erfüllt waren.
Manchmal frage ich mich natürlich: Ist das genau so passiert? Sturm im Haus? Feuerzungen? Fremde Sprachen? Heiliger Geist? Ich weiß es nicht. Ent-scheidend finde ich aber: Da ist was passiert! Unsichere, ziellose Menschen erken-nen auf einmal, wozu ihr Leben da ist – und fangen begeistert an, eine neue Ge-meinschaft aufzubauen.
Das ist das eigentliche Wunder. Ob da wirklich Feuerzungen im Spiel waren, spielt für mich gar nicht die entscheidende Rolle. Sprich: Wenn ich heute Pfingsten feiere, dann wünsche ich mir, dass es mir mal wieder so geht wie den Jüngern da-mals: Dass ich plötzlich von einer Begeisterung für das Leben gepackt werde, die mich mitreißt.