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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Zwölfbotentag

Um ehrlich zu sein: Der heutige Zwölfbotentag ist ein bisschen in Vergessenheit geraten. Aber wenn man den Quellen trauen kann, dann war er aber über Jahrhunderte einer der wichtigsten kirchlichen Feiertage überhaupt. Der Tag, an dem man daran dachte, wie Jesus damals seine Jünger aussandte.

Ich meine: Das war ja so etwas wie der große Moment nach der Abschlussprüfung: „Liebe Jünger! Bislang habt ihr von mir gelernt, jetzt seid ihr dran.“ Jesus fordert seine Anhänger auf, von nun an genau das zu tun, was er selbst getan hat: vom Himmel schwärmen, Kranken beistehen, böse Geister vertreiben und zeigen, wie die Liebe Gottes die Welt verändern kann.

In seiner großen Aussendungsrede im Neuen Testament bereitet Jesus die Jünger dann auch sorgfältig auf ihren Auftrag vor: „Nehmt keinen überflüssigen Kram mit, fürchtet euch nicht, wenn man euch anfeindet, und schaut euch in jedem Ort nach den Menschen um, die wie ihr den Frieden wollen.“ Spannend, oder?

Eigentlich sagt Jesus ja nichts anderes als: Der Job meiner Nachfolger ist es, Frieden, Hoffnung und Heil in die Welt zu bringen. Wo das passiert, da werden Christen ihrem Auftrag gerecht. Und wo es nicht passiert, da stimmt etwas nicht.

Na ja, ich weiß auch, dass man wunderbar darüber streiten kann, wie das am Besten umgesetzt wird, aber das Ziel ist eigentlich seit 2000 Jahren klar. Und der Zwölfbotentag erinnert noch einmal daran.