Zeitumstellung
Alles ist relativ. Auch die Zeit. Klar. Irgendjemand hat mal festgelegt: Jetzt gerade ist es nicht mehr acht Uhr und noch was, sondern erst sieben Uhr und noch was Und wir alle halten uns dran. Weil wir ja auch schön blöd wären, wenn wir es nicht täten. Es ist schließlich sinnvoll, dass alle Menschen einer Region die gleiche Zeit haben.
Dabei gibt es das noch gar nicht so lange. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts hatte fast jedes kleine Fürstentum seine eigene Zeit, die sich am Stand der Sonne orientierte. Und dabei blieb man keineswegs im Stundentakt. Zum Beispiel gab es damals in Bayern die sogenannte „Münchner Ortszeit“, in Preußen die „Berliner Zeit“ – und das bedeutete: Die Preußen waren den Bayern 7 Minuten voraus.
Dann baute man überall auf der Welt die Schienennetze aus. Und es wurde bald klar: Wir brauchen endlich eine einheitliche Zeit. Allein für die Fahrpläne. Vor 130 Jahren wurde deshalb in Washington die Einteilung der Welt in vierundzwanzig Zeitzonen beschlossen..
Heute gibt es also klare Regeln, wo und warum es an einem Ort soundso viel Uhr ist. Gut. Aber Zeit ist ja noch viel mehr als Zahlen. Darum finde ich es auch so interessant, dass sich die Menschen, von denen die Bibel erzählt, vor allem Gedanken über die Qualität von Zeit gemacht haben.
Dabei kamen sie schon vor dreitausend Jahren auf den Satz: „Gott, meine Zeit steht in deinen Händen.“ Wer das von sich sagen kann, für den ist es nämlich gar nicht so entscheidend, ob gerade Sommer- oder Winterzeit ist. Für den ist jede Zeit unendlich wertvoll. Weil sie in Gottes Hand liegt.