Bergurlaub mit göttlichen Momenten
Nächste Woche starte ich in den Bergurlaub. Ich freu mich wieder riesig darauf! Wenn ich im Zug sitze und hinter München die ersten Bergketten auftauchen, dann klopft mein Herz. Und obwohl ich auf dem Weg in den Urlaub bin, hab ich ein bisschen auch das Gefühl: Ich komme nach Hause.
Urlaub pur in den Bergen
Ich liebe die Berge. Seit Jahren bin ich jeden Sommer eine Woche auf Hüttentour in den Alpen. Dieses Jahr werden wir auf dem Dolomitenhöhenweg unterwegs sein. Für mich ist das Urlaub pur: durch wunderbare Landschaft wandern, die Ruhe genießen, staunen über Wasserfälle, Felsformationen, Murmeltiere. Und die allerschönsten Momente: Das sind für mich die ganz oben auf den Gipfeln. Dort oben stehn und bis zum Horizont auf weitere Berge und Gipfel schauen: Das ist einfach großartig.
Es ist ein ganz eigenes Gefühl von himmlischem Glück, das ich da oben empfinde. Kein Wunder: Der Himmel ist mir oben in den Bergen ja auch etwas näher. Und der Gott des Himmels und der Erde vielleicht auch.
Berge stehen in den Religionen für Göttliches
Seit Jahrtausenden verbinden die Menschen mit den Bergen auch Himmlisches und Göttliches. In etlichen Religionen gibt es Berggötter und Gipfelheiligtümer. Und auch der Gott der Bibel lässt sich dort oben besonders gut finden. Mose steigt auf den Berg Sinai hinauf und bekommt die Weisung Gottes für ein gelingendes Leben (vgl. Exodus 19 / Numeri 10).
Jesus wandert auf einen Berg, um dort zu beten (vgl. Markus 6,46 / Matthäus 14,23). Und wenn ich mit meinen sangesfreudigen Wanderfreundinnen oben auf einen Gipfel stehe, dann singen wir oft dreistimmig Verse aus der Bibel, vertont von Felix Mendelssohn-Bartholdy: „Hebe deine Augen auf zu den Bergen, von welchen dir Hilfe kommt!“ (Psalm 121,1)
Gott ist auch im Tal anwesend
Die Bibel erzählt auch: Die Berater eines Königs, der gegen das Volk Israel kämpfen will, behaupten einmal: „Ihr Gott (der Gott Israels) ist ein Gott der Berge“ (1 Könige 20,23) Und sie meinen damit, sie können diesem Gott der Berge ein Schnippchen schlagen, indem sie sein Volk unten in der Ebene herausfordern.
Aber der Plan geht natürlich nicht auf. Die Israeliten siegen gegen den fremden König. Ihr Gott ist zwar einerseits ein Gott der Berge – aber er wirkt auch in der Ebene.
Und das finde auch ich ganz gut so. Denn: Einen größeren Teil des Jahres verbring ich ja doch unten im Tal, in den Niederungen des Alltags. Ich weiß: Auch dort ist Gott ganz bestimmt anwesend und für mich da.
Und trotzdem: Oben auf dem Berg spür ich Gott noch mal besonders. Da lässt Gott sich auch für mich in ganz spezieller Art erfahren. Ich freu mich jedenfalls sehr auf meinen Bergurlaub nächste Woche und auf göttliche Momente.