Kinderaugen leuchten sehen
Heute Abend kann ich helfen, dass Kinderaugen leuchten, bei der Fritz-HofmannStiftung. Benannt ist sie nach dem Bruchköbeler Fritz Hofmann. Kinderaugen leuchten sehen - das war sein Traum. So hat Fritz Hofmann 1993 einen großen Teil seines Vermögens in der nach ihm benannten Stiftung angelegt. Das Stiftungskapital betrug 1,8 Millionen – damals noch – DM. Mit den Zinserträgen sollten Wünsche bedürftiger Kinder erfüllt werden, die sonst unerfüllt bleiben würden. Kindern Gutes tun, das wollte er.
Ein bewegtes Leben hat Fritz Hofmann gehabt. Als junger Mann kam er 1930 nach Bruchköbel. Gelernter Goldschmid war er. Und innovativ. Erfolgreich baute er eine Diamantschleiferei auf. Hatte zuletzt 32 Mitarbeiter. Mit dem 2. Weltkrieg kam das Ende des Betriebes. 1946 kehrte Fritz Hofmann aus der Gefangenschaft zurück, studierte noch einmal. Architektur. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin baute er Wohnungen und das erste Bruchköbeler Postgebäude. Mit 89 Jahren rief er eine Stiftung ins Leben. Er wollte Kindern helfen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens aufwachsen. Kindern, denen oft das Notwendige fehlt. Deren Eltern nicht in der Lage sind, einen Geburtstagswunsch oder ein Weihnachtsgeschenk zu ermöglichen. Ein Stück Glück wollte er diesen Kindern schenken. Und dann: ‚Kinderaugen leuchten sehen‘. Was ihn im Letzten bewogen hat - wir wissen es nicht. Fritz Hofmann starb 1994 im Alter von 90 Jahren. Mit der Stiftung hat er sich einen Herzenswunsch erfüllt.
Als Mitglied der Stiftung habe die schöne Aufgabe, Fritz Hofmanns Vermächtnis umzusetzen. 35 Anträge werden Vorstand und Beirat in der heutigen Sitzung vorliegen. Viele Weihnachtswünsche werden beraten. Neben Weihnachtsgeschenken wie Spielsachen werden Winterkleidung, Schuhe oder auch ein neuer Schulranzen erbeten. Bitten um ein kleines Taschengeld für die Skifreizeit der Schule oder um einen Zuschuss für das Essensgeld im Kindergarten finden sich ebenfalls auf den Wunschzetteln.
Über etwa 7000 € werden wir heute beschließen, Kinderaugen leuchten lassen. Wie Fritz Hofmann es sich gewünscht hat. Ohne seine Idee und sein Vermächtnis würden manche Kinderaugen bei uns in Bruchköbel an Weihnachten nicht leuchten. Wenn Fritz Hofmann es erleben könnte, würden wohl auch seine Augen leuchten. Denn es ist nachweislich das größte Glück, sich an der Freude anderer zu freuen. Und in leuchtenden Kinderaugen erstrahlt das Weihnachtsfest sowieso am schönsten.