Weltrekord auf dem Pausenhof
Es ist das meistverkaufte Buch nach der Bibel und dem Koran: das „Guinnessbuch der Rekorde“. Heute vor 70 Jahren erschien in Dublin die erste Ausgabe. Was damals als Werbeaktion einer Brauerei gedacht war, begeistert bis heute Generationen, so auch mich als 90er-Kind.
Das Guinnessbuch der Rekorde: Das meistverkaufte Buch nach der Bibel und dem Koran
Ich war neun Jahre alt, als das Guinnessbuch der Rekorde in meiner Klasse der große Hit war. Ein Mitschüler, Felix, brachte es mit und zeigte uns begeistert die in seinen Augen besten Weltrekorde, z.B. wie viele Marshmallows jemand in den Mund bekommt. Die meisten Rekorde waren einfach unglaublich, manche riskant, viele lustig und viele wunderbar verrückt.
Uns gefielen die Rekorde am besten, bei denen viele Menschen mitgemacht hatten. Ich sehe uns noch staunend vor dem Buch sitzen: über 6.000 Menschen in Houston, Texas, formten damals einen „menschlichen Regenbogen“ – nur mit bunten T-Shirts und viel Geduld. Ein starkes Bild.
Der Plan - als Schule ins Guinnessbuch der Rekorde kommen!
Der Funke sprang über. Wir als Schule wollten auch ins Guinnessbuch! Wenn wir nur den längsten Papierflieger der Welt bauen oder alle gleichzeitig auf einem Bein hüpfen, irgendwie schaffen wir das! In fast jeder Pause wurde geübt, gezählt, geplant. Und wir hatten dabei eine richtig gute Zeit.
Weltrekorde zeigen, wie aus einer verrückten Idee etwas Großes wird, besonders, wenn Menschen sich zusammentun. Wenn einer sagt: „Das wär’s doch!“, und eine andere antwortet: „Komm, wir probieren ’s!“, dann kann etwas entstehen, das keiner für möglich gehalten hätte.
Ein gemeinsames "Wir schaffen das!"
So wie wir damals als Kinder geglaubt haben: Wir schaffen das! – so fühlt sich für mich oft auch mein Glaube an. Mit Schwung, der in einem Gebet der Bibel so klingt: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.“ (Psalm 18) Für mich heißt das: Auch im Leben gibt es Hindernisse, Zweifel, Grenzen, Widerstände. Aber im Vertrauen darauf, Gott geht mit, kann ich versuchen, sie zu überwinden. Vielleicht nicht auf Anhieb. Aber Schritt für Schritt. Und manchmal sogar mit Anlauf.
Wir sind übrigens nie ins Guinnessbuch gekommen. Aber es war eine rekordverdächtige Zeit des Miteinanders. Und das ist mindestens genauso viel wert!