Wege ebnen
Anmoderation: Die Themen Erderwärmung und Klimaschutz sind Dauerbrenner. Denn die Probleme sind so schnell nicht zu lösen. Zu häufigen Katastrophenmeldungen kommen noch die endlosen Auseinandersetzungen um die richtigen Maßnahmen. Viele fühlen sich überfordert. Dazu der hr1 Zuspruch von Pfarrer Thomas Dörken-Kucharz aus Frankfurt.
Propheten decken Misstände auf
Menschen, die Missstände und Fehlverhalten aufzeigen, können anstrengend sein. Das hört in der Regel niemand gern. Das war auch schon in biblischer Zeit so. Da haben Propheten den Regierenden und dem Volk auf die Finger geschaut. Mahner sind anstrengend. Aber sie sind wichtig.
"Prophet" heute: Der Klima-Rat
So ein Mahner heute ist der Expertenrat für Klimafragen. Er hat den gesetzlichen Auftrag zu überprüfen: Hält Deutschland die Klimaziele ein? In seinem aktuellen Prüfbericht stellt der Klimarat fest: Wir werden 2045 nicht klimaneutral sein, wenn wir nicht deutlich nachbessern, besondere bei Gebäuden und Verkehr.
Sie haben recht, es müsste was geschehen, aber....
An erster Stelle ist die Politik gefragt. Auch jede und jeder wird manches am Lebensstil ändern, damit es klappt. Manchmal will man den Mahnerinnen und Mahner nicht zuhören. Man weiß, sie haben eigentlich recht, aber dann müsste ich ja wirklich was ändern.
200 Millionen Kilometer Stadtradeln
Doch Klimaschutz kann auch Spaß machen. Wenn man die es spielerisch und mit anderen zusammen angeht. Wie die Aktion Stadtradeln. Zwischen Mai und September machen Städte und Kommunen mit – zum Beispiel in Viernheim, Gießen oder Hofgeismar. Allein in Hessen sind es weit über hundert. Die Aufgabe: Drei Wochen möglichst viele Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen. Alleine oder in Teams mit Freunden und Bekannten, in Firmen, Schulen, Kirchen und Vereinen. Über 200 Millionen Kilometer werden zurückgelegt und zehntausende Tonnen CO2 eingespart.
Eine ebene Bahn machen: Sich vorbereiten auf bessere Zeiten
In biblischer Zeit waren Propheten auch Wegbereiter. "Macht eine ebene Bahn, bereitet den Weg!" war ein Aufruf (Jesaja 40,3). Das hat einen religiösen Sinn. Sich vorbereiten auf eine heilige, bessere Zeit, innerlich wie äußerlich. So wie Gläubige bis heute fasten vor einem besonderen Fest.
Mahner und Wegbereiterinnen gemeinsam
Wir brauchen neben den Mahner auch Wegbereiterinnen, die schon mal die Strecke spuren und in die Pedale treten. Denn ebene Wege brauchen alle, die vorwärts kommen wollen und gut ankommen.