Segen
An unserer Pinnwand sammle ich Karten mit guten Wünschen. Immer wenn ich vorbeigehe, werfe ich einen Blick darauf:
Meine Cousine wünscht uns Ruhe und Gesundheit. Meine Tante Zufriedenheit. Freunde wünschen uns Glück und Erfolg. Viele wünschen uns – wie unsere Nachbarin – Segen.
Segen, was ist das eigentlich?
Bei Gesundheit, Zufriedenheit und Erfolg habe ich sofort ein Bild vor Augen. Meine Kinder, die fröhlich in Pfützen hüpfen, ich mit einem Buch auf dem Schoß auf dem Sofa, Kolleginnen, die meine Arbeit wertschätzen.
Aber Segen… Was ist das eigentlich? Und woran merke ich, dass ich gesegnet bin?
Bedeutet gesegnet sein ein perfektes Leben haben?
Es gibt Leute, denen gelingt scheinbar alles. Da sagen manche: Die sind gesegnet. Etwa meine Freundin. Die ist super schlau, in ihrem Beruf total erfolgreich, wuppt ihren Alltag und hat für mich immer ein Lächeln parat. Bei ihr läuft gefühlt alles perfekt. Wenn das Segen ist, bin ich alles andere als ein gesegneter Mensch. Bei mir läuft längst nicht alles glatt.
Segen ist unabhängig von Umständen
In der Bibel bedeutet Segen aber etwas anderes. Da heißt es: „Gott segne dich. Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.“ (4. Mose 6,24f) Ich mag dieses Bild: Gottes Blick leuchtet über mir. Segen heißt dann: Ich werde gesehen. Und zwar egal wie es gerade in meinem Leben läuft. Sogar mehr noch: Gott ist gnädig. Das heißt: Gott meint es gut mit mir, auch wenn bei mir gerade alles schiefgeht.
Änderung des Blickwinkels kann Kraft geben
Das verändert auch meinen Blick. Es verändert mich. Manchmal merke ich das richtig. Plötzlich ist da doch die nötige Kraft für den Tag. Ich weiß nicht, wo sie herkommt, aber ich spüre es. Auf einmal kann ich über meine Fehler schmunzeln, statt mich darüber zu ärgern.
Gottes Blick leuchtet über mir
Und das Lächeln meiner Freundin steckt mich an. Auch das ist für mich Segen. Die Segenswünsche an der Pinnwand tun mir gut. Sie erinnern mich: Gottes Blick leuchtet über mir. Auch Ihnen wünsche ich diesen Segen Gottes.