Open Air-Konzert mit Rücksichtnahme
Anmoderation: Am Donnerstagabend hat sich das Frankfurter Mainufer in einen riesigen Konzertsaal unter freiem Himmel verwandelt: Rund 10.000 Menschen haben beim Europa Open Air an der Weseler Werft der hr-Bigband und dem hr-Sinfonieorchester gelauscht. Beate Hirt war auch dabei – und erzählt jetzt im hr1 Zuspruch, was sie – neben der Musik – noch sehr fasziniert hat.
Was war das wieder für ein grandioses Open Air-Konzert am Donnerstagabend am Frankfurter Mainufer! Ich bin immer noch ganz beseelt davon und hab Ohrwürmer im Kopf von der tollen Musik. Das hr-Sinfonieorchester und davor schon die hr-Bigband haben fantastisch gespielt. Aber was mir auch im Kopf bleibt, das ist die super Stimmung an der Weseler Werft. Tausende von Menschen waren einfach gut drauf – und sind so freundlich und rücksichtsvoll miteinander umgegangen.
Es geht friedlich zu
Ich staune da immer wieder drüber: Obwohl so viele Leute dicht beieinander sitzen beim Open Air, Picknickdecken und Campingstühle eng auf eng, obwohl man überall Schlange stehen muss, schon beim Reinkommen und wieder beim Essenholen: Die Leute gehen einfach friedlich und freundlich miteinander um. Da wird die Mutter mit der kleinen Tochter auch mal vorgelassen. Man tauscht über die Picknickdecken Tomaten aus dem eigenen Garten. Und man lächelt sich zu, statt genervt zu sein.
Und das übrigens gerade auch, obwohl oder weil die Leute so unterschiedlich sind, die da am Mainufer zusammenkommen. Beim Europa Open Air gibt‘s ja kein einheitliches, eher älteres und schick angezogenes Publikum wie vielleicht in der Alten Oper. Auf der Wiese sitzen ältere und ganz junge Leute nebeneinander, man hört alle möglichen Sprachen, es geht richtig bunt und vielfältig zu.
Musik verbindet
Vermutlich liegt‘s auch an der tollen Musik, dass die Leute an so einem Konzertabend im Freien so rücksichtsvoll sind. Gute Musik macht gute Stimmung – und dann wird es leichter, auch gut miteinander umzugehen. Aber ich wünsch mir ehrlich gesagt – gerade nach diesem wunderbaren Donnerstag am Main - noch mehr Orte und Gelegenheiten, bei denen wir so freundlich zueinander sind.
Ich nehm‘s mir jedenfalls für dieses Wochenende wieder mal besonders vor: im vollen Bus oder in der Schlange im Supermarkt nicht gleich genervt zu sein. Sondern: Menschen zulächeln, mal einen anderen vorlassen, rücksichtsvoll sein. Vielleicht wird das ja einfacher, wenn ich die Ohrwürmer vom Donnerstag noch ein bisschen vor mich hinsumme.