hr1 ZUSPRUCH
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Kitz, Verena Maria

Ein Sendung von

Katholische Pastoralreferentin in St. Michael, Zentrum für Trauerseelsorge, Frankfurt

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Jakobus - sich auf den Weg machen

„Ich bin dann mal weg“, klar, bei dem Titel denken alle sofort an Hape Kerkeling. Unter dem Titel „Ich bin dann mal weg“ hat er vor fast 20 Jahren über seine Erfahrungen auf dem Jakobsweg geschrieben. Heute ist der Gedenktag des heiligen Jakobus, Namensgeber des Wegs. Der war einer der 12 Apostel von Jesus. Und auf seinen Spuren haben sich schon im Mittelalter viele Menschen auf einen Pilgerweg gemacht. 

Den schönen Frankfurter Jakobsweg auf dem Rad erkundet

Den ganzen langen Weg nach Santiago zu laufen, das habe ich noch vor mir. Aber im letzten Jahr bin ich schon einmal auf dem Frankfurter Jakobsweg unterwegs gewesen. Eigentlich wollte ich gehen, aber ich hatte mir am Fuß wehgetan und musste aufs Fahrrad umsteigen. Glücklicherweise ist der Frankfurter Jakobsweg inzwischen barrierefrei. Er geht weitgehend am Main entlang, das ist total schön.

Obwohl ich Frankfurt kenne, fühlte ich mich weit weg

Ich kenne den Weg ja eigentlich ganz gut, ich stamme aus Frankfurt. Aber ich habe trotzdem gemerkt: Ich war dann wirklich mal weg, sobald ich unterwegs war. Darum geht es ja beim Pilgern: Ich bin mal weg – aus dem, was mir sonst Druck macht oder mich auf Trab hält. Beim Pilgern gibt es einen klaren Weg und der ist immer mal unterbrochen durch Stationen, um zur Ruhe zu kommen: in der Leonardskirche, in St. Mauritius oder zum Schluss in der alten Justinuskirche in Höchst.

Ich konnte in mich reinhören

Da konnte ich in mich reinhören: Wie bin ich da? Was ist gerade los in meinem Leben? Wieviel Platz gibt es für das, was mir wichtig ist? Und für die Menschen, die es für mich sind? Wie ist es mit meiner Verbindung zu Gott, zu Jesus Christus? Für Jakobus, auf dessen Pilgerweg ich ja unterwegs war, war Jesus so wichtig, dass er für ihn sein ganzes Leben geändert hat.

Platz zu haben für meine inneren Fragen

Platz zu haben für solche Fragen, dafür gibt das Pilgern Gelegenheit. Es muss nicht der große lange Weg nach Santiago sein, manchmal reicht auch schon ein Tag – und dann bin ich einfach mal weg. Daran erinnert mich der Gedenktag heute, der Tag des heiligen Jakobus.