hr1 ZUSPRUCH
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Arnold-Rammé, Pia

Eine Sendung von

katholische Pastoralreferentin im Ruhestand, Frankfurt

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Skulptur eines Engels

Engel als Wegbegleiter

„Geflügelte Jahresendgestalten“ – so hießen die Engel in der Sprache der ehemaligen DDR. Abgesehen davon, dass es ein typisch deutsches Wortungetüm ist, macht es auch deutlich: so sehr man sich bemühte, die Engel waren nicht wegzudenken aus der Advents- und Weihnachtszeit. Also benannte man sie einfach mal um. Und bis heute ist es so: Auch Menschen, die ansonsten nichts oder wenig mit Religion anfangen können, finden Engel toll. 

Die faszinierende Geschichte aus dem Buch Tobit

Was macht diese Faszination aus? Ich meine: Der Gedanke, dass da jemand ist, der mich und meine Lieben begleitet und beschützt, ist einfach beruhigend. Es gibt dazu auch eine schöne Geschichte aus der Bibel, und zwar im Buch Tobit. Tobit ist ein älterer Mann, der zu erblinden droht. Er hat einen Sohn, Tobias. Den schickt er auf Reisen, um eine Medizin für Tobit zu besorgen, Und außerdem soll er auch noch das verloren geglaubte Familienerbe zurückholen. Es ist eine gefährliche Reise und Rafael wird sein Begleiter. Die Reise wird ein voller Erfolg: er findet die Medizin, holt das Familienerbe und findet auch noch – ganz nebenbei – die Frau seines Lebens! Alles gelingt auch durch die Unterstützung und Hilfe von Rafael, seinem Wegbegleiter. Gesund zuhause angekommen, will er das Erbe mit Rafael teilen. Da gibt Rafael sich als Engel Gottes zu erkennen und lehnt dankend ab.

Für mich haben menschliche Unterstützer etwas von Engeln

Die Geschichte ist über 2000 Jahre alt. Ob sie genau so passiert ist: keine Ahnung. Aber es steckt trotzdem eine Wahrheit darin, finde ich. Zum Beispiel: Mit Hilfe von anderen gelingen meine Vorhaben oft besser. Und: Es tut gut, auf Reisen eine unterstützende Begleitung zu haben. Für mich haben solche menschlichen Unterstützer und Begleiter bis heute etwas von Engeln, von Gestalten, die der Himmel schickt.