Die einfachen Dinge
Ich habe es mir schon lange vorgenommen, aber noch nie gemacht: ein Picknick mit meiner Partnerin – hier in Kassel, unten in der Karlsaue.
Picknick im Park
Eine Kühlbox mit Getränken, Obst und ein Baguette, ein bisschen Wurst und Käse. Mehr haben wir nicht dabei. Die Sonne scheint, wir suchen uns ein schönes Plätzchen. Unter einem knorrigen Baum finden wir Schatten und breiten die karierte Decke aus. Ich setze mich und denke erstmal: Ganz schön hart, so ein Parkboden. Nicht gerade bequem. Aber dann sehe ich unseren Ausblick: ein kleiner See, auf dem Schwäne ihre Runden ziehen. Und ich merke: Das tut gerade richtig gut. Ich brauche gar nicht mehr.
Ich genieße das Obst, das Brot, das einfache Essen. Irgendwann liest meine Partnerin ein Buch, und ich schaue den Schwänen beim Tauchen zu. Ich höre die Vögel zwitschern, sehe, wie das Licht durch die Baumkrone fällt, und spüre den Wind in meinem Haar. Wir sitzen da mehrere Stunden. Essen, reden, schweigen. Und ich merke: Ich bin dankbar für diesen Moment. Für das, was ich gerade habe. Für diese kleinen Dinge, die oft so selbstverständlich wirken und denen ich sonst so wenig Beachtung schenke.
Manchmal liegt das Glück so nah ...
Oft suche ich das große Glück weit weg in großen, teuren Träumen: im nächsten Urlaub, im besonderen Auto, im neuen Handy. Dabei liegt so vieles, was uns glücklich macht, direkt vor uns: im Einfachen, im Stillen, in unserem Miteinander.
Vielleicht liegt das wahre Glück gerade in diesen kleinen Momenten, in denen wir uns ganz bewusst Zeit nehmen und spüren, dass unser Leben ein Geschenk Gottes ist. Ich glaube jedenfalls: genau diese Augenblicke sind es, die uns Kraft geben für alles andere, was das Leben von uns fordert. Und vielleicht sind es genau diese Augenblicke, in denen wir spüren können, dass wir getragen sind – vom Leben, von der Liebe und von Gott.