Der Trost der Mutter
Jede Trauer hat ihre eigene Last. Aber gemeinsam getragen wird sie leichter. So habe ich es in einer Familie im Nachbarort erlebt.
Jede Tauer hat ihre eigene Last
Die alte Mutter war gestorben. Im Esszimmer kamen alle zusammen: die Töchter mit ihren Männern, die Enkelkinder mit und ohne Partner. Am Krankenbett hatten sie Abschied genommen.
Nun saßen sie beieinander, um die Beerdigung vorzubereiten. Manches hatte die Mutter selbst festgelegt. Ihre Lieder. Die sollten genauso gesungen werden.
Bestimmt die Person die verstorben ist oder die Angehörigen?
Alles andere besprachen sie gemeinsam: Welche Blumen? Welche Worte in der Anzeige? Dabei kamen Erinnerungen hoch: „Weißt du noch, wie die Mutter immer …?“ Sie erzählten und lachten – und fanden so den ersten Trost.
Was ist nach dem Tod?
Nicht alles war leicht im Leben der Mutter. Und doch war sie alt und lebenssatt gestorben. In schweren Zeiten hatte sie sich an ihrem Glauben festgehalten:
an Gott, der nicht verlässt. Am Ende sagte sie: „Ich weiß, wo ich hingehe.“ Ausgedrückt in einem biblischen Gebet, im Psalm 73: „Gott, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“
Trägt die Zuversicht der Mutter auch die Kinder und Enkel
Am Tag der Beerdigung flossen Tränen. Aber da war auch das Lachen über schöne Erinnerungen. Sie sangen und hörten den Chor, in dem die Mutter viele Jahre mitgesungen hatte. Dann kam der Gang zum Grab. Sechs Enkel standen auf. Ein stilles Gebet. Noch einmal Kraft sammeln. Dann hoben sie den Sarg an. Und so trugen die Liebsten die Mutter – ein letztes Mal. Auch wenn die Kinder und Enkel nicht sicher sind, was nach dem Tod kommt – die Zuversicht der Mutter trägt in diesem Moment auch sie.