hr1 ZUSPRUCH
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Klewitz, Ute

Eine Sendung von

Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz

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Welthungertag

Bis heute versuchen wir, mein Mann, unsere Söhne und ich, zwei-, dreimal in der Woche abends zusammen zu essen: Einen gedeckten Tisch und gute Gespräche schätzen wir alle; gleichzeitig genießen wir unser Zusammensein. Und heute tun wir das ganz bewusst – denn heute ist Welthungertag.

Im Internet finde ich dazu eine tolle Aktion, die mich sehr anspricht. „Dein Essen gegen den Hunger“ heißt sie. Der Förderverein Welthungertag schreibt auf seiner Homepage: „Würdest du Hungernde auf der Welt zu deinem Essen einladen? Wie das geht, erfährst du auf unserer Aktionsseite.“ 

„Damit lade ich ein“

Als erstes stellt man dort ein Essen zusammen. Da wir in unserer Familie alle sehr gerne asiatisch essen, habe ich auf der virtuellen Speisekarte Asia-Nudeln, Gemüse und Sushi ausgesucht. Das von mir ausgesuchte Essen kostet laut Speisekarte 50 Euro. Zugegeben, das ist nicht gerade wenig. Aber neben der Speisekarte gibt es die Rubrik „Damit lade ich ein“. Und diese Rubrik schlüsselt auf, was meine 50 Euro für hungernde Menschen bewirken können. Mit nur 25 Euro kann ich zum Beispiel 50 Menschen in Somalia eine Nahrungsmittelration spenden. Mit den anderen 25 Euro kann ich zum Beispiel die Aktion ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ in Äthiopien unterstützen. 

Ein waches Bewusstsein

Natürlich kenne ich solche Aktionen schon länger. Aber im Alltag vergesse ich das immer wieder. Mir geht es dabei nicht um den moralischen Zeigefinger, sondern darum, selber offen zu bleiben und hinzuschauen, wie unterschiedlich das Leben in dieser Welt ist. Dafür gibt es sicherlich keine schnellen Lösungen - aber ein waches Bewusstsein und konkrete Taten wie solche Spendenaktionen. 

Das ist einfach schön

Und darüber hinaus tut eine Einladung zum Essen jedem von uns gut: sich unterhalten, entspannen und genießen. Das ist einfach schön. Miteinander essen gehört als Praxis zu vielen Religionen, auch zum Christentum. Als Christin ist es mir wichtig, zu teilen, was ich habe: Zeit, Geld. Und deshalb erzähle ich von dieser Aktion. Vielleicht bekommt ja die ein oder der andere Lust, mitzumachen.