hr1 ZUSPRUCH
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Bach, Gunnar

Eine Sendung von

Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur

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Liebes-Trank

Heute gibt’s in manchen katholischen Gottesdiensten tatsächlich einen Trinkspruch zu hören! Denn heute ist der Tag des heiligen Johannes – und der wird traditionell mit Wein verbunden. Ich kann eine Flasche Wein mit in die Kirche bringen. Die wird dann gesegnet mit dem Spruch: „Trinke die Liebe des heiligen Johannes!“ Johannes hat eine Sammlung von Jesus-Geschichten in der Bibel geschrieben, das Johannes-Evangelium. Darin betont er immer wieder: Gott ist die Liebe.

Dann können manchmal sogar wunderbare Dinge passieren

Dinge zu segnen heißt, etwas Gutes über sie sagen. Gesegnete Dinge können mich daran erinnern: Gott hat die ganze Welt aus Liebe erschaffen! Ich sollte mich natürlich nicht mit Wein betrinken, sondern ihn genießen. Wenn ich mir das immer wieder bewusst mache, dass dieses Gute auf Gott zurückgeht, dann können manchmal sogar wunderbare Dinge passieren.

Die Liebe ist stärker als der Tod

Einer Legende nach war der heilige Johannes einmal in Ephesus. Das liegt heute in der Türkei. Er sollte etwas opfern, nicht für den christlichen Gott, sondern für die Göttin Artemis. Er hat sich geweigert und ist dafür zum Tod verurteilt worden. Die Legende erzählt dann weiter: Johannes soll Gift aus einem Kelch trinken. Und bevor er daraus getrunken hat, hat er gebetet. Da kriecht plötzlich eine Schlange aus dem Kelch heraus. Die Schlange ist ein Symbol für das Giftige und Böse. Sie muss weichen. Die Liebe, das heißt alles, was von Gott kommt, ist stärker als der Tod.

Wein am Johannestag segnen

Ich finde den Brauch, am Johannestag Wein zu segnen, richtig schön. Den Segen von Gott erbitten, das kann ich auch zuhause machen. Es reicht schon ein kleines Gebet vor dem Essen. Zum Beispiel: „Danke Gott, für diese Gaben, die wir von dir empfangen haben. Amen!“