Schätze finden
Einen Schatz finden, diese Sehnsucht haben viele.
Manchmal hat da wirklich jemand vor langer Zeit etwas Wertvolles vergraben, vielleicht um es in Sicherheit zu bringen. Und das liegt jetzt einfach so als Schatz herum und will gefunden werden. Was für eine Freude für den, der so ein Glück hat!
Freude schon, aber das ist nicht nur Glück, würden wohl die mehr als 3000 Hobbyschatzsucher in Hessen sagen. Die sind nämlich beharrlich hinter solchen Schätzen her mit ihren Metalldetektoren.
Was vor ein paar Jahren in Herborn passiert ist, davon träumen sie:In seinem alten Haus hat da jemand beim Renovieren eine Bodenplatte angehoben und drunter war einen klassischer Schatz: Ein Krug mit 50 Goldmünzen und über 1000 Silberlingen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 115000 Euro haben sie ihm eingebracht.
Was zu tun ist, wenn man einen Schatz findet, das erzählt Jesus in einem Gleichnis. Es kommt darauf an, schnell und konsequent vorzugehen. Wenn einem z.B. der Acker gar nicht gehört, auf dem der Schatz liegt, dann muss man alles dransetzen, ihn zu kaufen. Selbst wenn man dafür alles, was man hat, verkaufen müsste. Für die Freude über so einen Schatz ist kein Preis zu hoch.
Jesus vergleicht den Schatz mit dem Gottesreich. Wer das entdeckt, kann alles andere links liegen lassen.
In Gottes Reich, wo die Welt schon so ist, wie Gott sie will, finden sich Schätze, bei denen die Metalldetektoren nicht anschlagen.
Da haben alle genug zum Leben, da wird niemand verloren gegeben, da vergeben sich Menschen von Herzen und lieben ihren Nächsten ohne Vorbehalt. Wo so was im Alltag bereits jetzt glänzt und funkelt, und das gibt es ja, da hat man einen Schatz aus Gottes Reich gefunden, der wertvoller ist als Goldmünzen.
In Hessen gehört ein Schatz irgendwo im Acker allerdings nur zur Hälfte dem, der ihn findet. Die andere Hälfte steht dem Land, der Stadt oder Gemeinde zu.
Per Gesetz soll das jetzt geändert werden. Was historisch wichtig ist, soll möglichst vielen zugutekommen, darum sollen alle Schätze in Zukunft dem Land gehören.
Hessen bräuchte dann zum Beispiel nicht 3 Millionen zu bezahlen für den bronzenen Pferdekopf aus der Römerzeit, der vor drei Jahren in Waldgirmes gefunden wurde.
Wie auch immer die Gesetzesinitiative ausgeht: Den Schatzsuchern in Gottes Reich kann das egal sein. Was sie finden, kommt schon immer vielen zugute.