Himmelfahrt Marias: Es geht aufwärts!
Moderator/in: Morgen ist in unserem Nachbar-Bundesland Bayern in großen Teilen Feiertag. Viele nutzen die Gelegenheit und kommen zu uns nach Hessen, um in aller Ruhe zu shoppen.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was steckt denn hinter dem Feiertag Mariä Himmelfahrt – und warum wird er nur in manchen Gebieten gefeiert?
Fabian Vogt: Mariä Himmelfahrt ist eines der katholischen Hochfeste und wird in Bayern überall da gefeiert, wo die Bevölkerung überwiegend katholisch ist. Ist übrigens ein ziemlich alter Feiertag: Seit dem 5. Jahrhundert feiern Christen, dass Maria, die Mutter von Jesus, nach ihrem Tod in den Himmel aufgefahren sein soll.
Moderator/in: Und warum wurde dieser Feiertag so wichtig?
Fabian Vogt: Es gibt einen politischen und einen geistlichen Grund. Der politische ist: Der 15. August war jahrhundertlang der höchste Feiertag des römischen Reichs. Die Erinnerung an den Sieg von Kaiser August über Kleopatra. Dann kamen die Christen und sagten: Wir nehmen euch den Feiertag nicht weg, aber wir deuten ihn um. Nicht Augustus siegt über Kleopatra, sondern Gott siegt über den Tod … und nimmt die Mutter Jesu in den Himmel auf.
Das steht für eine große Sehnsucht: Ich möchte glauben können, dass ich in den Himmel komme. Und Marias Himmelfahrt zeigt: Ja, der Weg in den Himmel ist frei. Man kann da hin. So wie Maria mit Leib und Seele aufgefahren ist, wirst du das eines Tages auch. Viele Deutsche glauben ja „Nach dem Tod kommt noch was“ – der Feiertag steht für diese Hoffnung.