Gänsekindergarten
Bei einem Spaziergang mit dem Hund komme ich ins Staunen. Wenige Meter vor mir laufen zwei Gänsefamilien über den Weg. Und die haben richtig viele Küken. Ich zähle fast 30 flauschige kleine Gänseküken. Sie werden von vier erwachsenen Gänsen begleitet.
„Das kann doch nicht sein,“ denke ich. Da hätte ja jedes Gänsepaar ca. 15 Küken. Am nächsten Tag lese ich in der Lokalzeitung, dass nicht nur ich gestaunt habe.
Gänse bilden Kindergärten
Im Zeitungsartikel lese ich: Bei Gänsen ist es üblich, dass sie so etwas wie Kindergärten für ihre Küken bilden. Die 30 Tiere waren nicht allein der Nachwuchs der Aufsichtsgänse. Sie stammen aus verschiedenen Bruten und werden von zwei oder mehr erwachsenen Gänsen beaufsichtigt.
Die Küken erfahren auf diese Weise Schutz und Zusammenhalt. Sie lernen aber auch, indem sie die Verhaltensweisen der anderen imitieren, wie zum Beispiel das Fliegen oder das Grasen. Und die anderen erwachsenen Gänse gehen auf Nahrungssuche, während ihr Nachwuchs im Kindergarten ist.
Zusammenhalt ist wichtig
Für mich ein tolles Sinnbild für gelungene Gemeinschaft. Darum geht es ja auch bei uns Menschen: Aufeinander zu achten, voneinander zu lernen und miteinander unterwegs zu sein. Natürlich geht unser Zusammenleben nicht immer konfliktfrei ab. Aber wenn ich mich mit niemanden besprechen oder einfach austauschen kann, habe ich es schwer. Nicht alles ist ohne Unterstützung von anderen zu bewältigen
In der Bibel heißt es: „Lasst uns aufeinander achthaben und einander zur Liebe und zu guten Taten anspornen.“ (Hebräer 10,24)
Bei dem Spaziergang lerne ich von den Gänsen, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten. Und das können wir ja auch. Wenn wir uns zum Beispiel in der Familie, oder unserem Heimatort Aufgaben teilen. Oder jemandem zur Seite stehen, der allein nicht weiterkommt. Auch wenn wir unsere Gaben zum Wohl anderer einbringen. „Lasst uns aufeinander achthaben und einander zur Liebe und zu guten Taten anspornen.“ Wo das geschieht, ist viel gewonnen.