Gute Unterbrechung
Ich bin ein Radio-Fan! Besonders beim Autofahren ist das Radio bei mir eigentlich ständig an. So war es auch, als ich vor drei Wochen zusammen mit drei Freunden auf dem Weg zu einer Tagung war. In dem Sender lief gute Musik, wir haben begeistert zugehört und sogar mitgesungen. Auf einmal aber wurde das Musikprogramm unterbrochen und die Moderatorin hat einen Beitrag einer evangelischen Pfarrerin angekündigt. Die Pfarrerin hat dann davon erzählt, wie gut es tut, wenn man sich nach einem Streit wieder vertragen kann. Der kurze Beitrag war noch nicht ganz zu Ende, da waren meine Freunde und ich schon mitten in der Diskussion. Es war spannend, über so ein heikles Thema ins Gespräch zu kommen.
Etwas, das mich auf ganz neue Gedanken bringt
Mir war klar: Ohne den Radiobeitrag hätten wir nie so angeregt diskutiert. So geht es mir oft mit diesen Sendungen von den Kirchen. Sie unterbrechen - für mich manchmal ganz plötzlich - das „normale“ Radioprogramm. Und dann höre ich etwas, das mich auf einen ganz neuen Gedanken bringt: Oft ist es etwas Nachdenkliches, Hoffnungsvolles oder Anregendes, manchmal auch etwas Lustiges oder sogar Ärgerliches; aber etwas Langweiliges ist fast nie dabei. Manchmal vergesse ich das, was gesagt wurde, schnell, aber noch viel öfters bleibt da mir was von hängen.
Seit 100 Jahren Radiobeiträge von den Kirchen
Ich mag diese „guten Unterbrechungen“ sehr. Ich weiß: Damit bin ich nicht alleine. Ich kenne sogar Leute, die schalten extra ihr Radio ein, um diese Beiträge zu hören. Und ich selbst spreche sehr gerne diese Beiträge. Genau deswegen feiere ich ein Jubiläum in diesem Jahr mit. Seit hundert Jahren gibt es Beiträge von den Kirchen im Radio. Das ist fast genauso lange, wie das Radio in Deutschland offiziell überhaupt auf Sendung ist. Wer mehr über die spannende Geschichte dieser Sendungen erfahren will: Auf der Seite www.radioverkündigung.de gibt es eine Menge darüber zu entdecken.
