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Urlaub spenden

Urlaub spenden

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
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Jetzt ist es nur noch eine Woche, dann beginnen die Sommerferien. Und viele fahren in den Urlaub. Auch ich habe bald Urlaub. Doch in diesem Jahr fahre ich nicht so unbeschwert wie die meisten Jahre vorher.

Urlaub in Zeiten des Krieges

Es ist Krieg bei uns in Europa, Menschen sind auf der Flucht und haben Angst um ihr Leben. Und dieser Krieg führt auch dazu, dass weltweit der Hunger zunimmt und die Armut wächst, auch hier bei uns. Ganz viele können sich in diesem Jahr keinen Urlaub leisten.

Eine Idee gegen schlechtes Gewissen

Ich fahr also mit ein bisschen schlechtem Gewissen in den Urlaub – und freu mich trotzdem total, mal wieder rauszukommen. Natürlich hilft es auch keinem, wenn ich aus Solidarität zuhause bleibe. Mir ist eine Idee wieder eingefallen, von der ich vor langem schon mal gehört hatte: Leute spenden Teile ihres Urlaubs oder auch nur einen Tag für einen guten Zweck.

Urlaubsspende für die Kollegin in Not

Das machen sie z.B. für Kollegen und Kolleginnen, die in eine schwierige Situation geraten sind: Menschen, die ihren schwerkranken Partner oder ein Kind pflegen oder bei denen ein Elternteil gestorben ist und die Betreuung kleinen Kinder schwierig zu schaffen ist oder bei ähnlichen Notlagen.

Urlaubsspende für den guten Zweck

Aber Urlaubstage spenden geht auch für einen anderen guten Zweck. Natürlich muss der Arbeitgeber mitspielen. Das ist nicht immer so einfach, aber viele Unternehmen machen mit. Legen sogar noch was drauf auf die Urlaubsspende der Mitarbeitenden. Urlaub spenden darf man natürlich nur begrenzt – es sollen ja trotzdem alle Zeit zur Regeneration haben, die ist notwendig. Mindestens 20 Tage sollen jedem und jeder bleiben bei einer Fünf-Tage-Woche.

Eine gemeinsame Initiative?

Ich finde das eine klasse Idee: Ich mach Urlaub, und trotzdem bin ich solidarisch. Das rettet nicht die Weltlage. Aber es ist zumindest ein kleines Zeichen.

Einen Tag Urlaub für einen guten Zweck – das könnte doch machbar sein. Ich werde mich jedenfalls mal bei meinen Kollegen umhören, was sie darüber denken und ob wir nicht eine gemeinsame Initiative starten können. Dann kann ich doch auch meinen Urlaub viel besser genießen.

 

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