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In Frieden gehen können – was braucht’s dafür?
Getty Images / Borchee

In Frieden gehen können – was braucht’s dafür?

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Heute sind es genau 40 Tage nach Weihnachten. Selbst die größten Weihnachtsfans müssen sich heute von ihrer Weihnachtsdeko und vom Christbaum trennen. Denn sogar im Kirchenkalender ist Weihnachten heute vorbei. Der 2. Februar heißt Lichtmess oder auch "Darstellung des Herrn". Klingt erstmal seltsam. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was genau wird denn da heute gefeiert, bei der "Darstellung des Herrn"?

Im biblischen Israel galt damals: Der erste Sohn, der in eine Familie geboren wird, gehört quasi Gott. Und er wird 40 Tage nach seiner Geburt symbolisch Gott anvertraut.

Deswegen bringen Maria und Josef ihren Sohn Jesus an diesem Tag nach Jerusalem in den Tempel. Um ihn, wie das in der Bibel heißt, "darzustellen". Und was dann passiert, das ist richtig spannend.

Nämlich, was passiert da?

Im Tempel sitzt ein hochbetagter Mann namens Simeon. Der sieht das 40 Tage alte Baby, diesen Jesus. Und begreift sofort: Das ist der Messias, der ankündigte Retter der Welt.

Daraufhin jubelt er laut: "Ich habe das Heil gesehen. Jetzt kann ich in Frieden sterben." (Lukas 2,29-32)

Was ist ein erfülltes Leben?

Ich finde diese Geschichte so stark, weil da eine existentielle Frage drinsteckt: Was müsste in meinem Leben passieren, damit ich sagen kann: "So, das, worauf es im Leben wirklich ankommt, das habe ich erlebt. Würde ich jetzt sterben, dann könnte ich in Frieden gehen"?

Also: Was ist ein erfülltes Leben? Für Simeon war's die Erkenntnis: Gott liebt diese Welt so sehr, dass er ihr seinen Sohn schickt.

Der 2. Februar erinnert daran und gibt mir den Impuls: Was braucht es, damit ich – eines Tages – sagen kann: "Ich habe das Heil gesehen"?

Toller Feiertag. 

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