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Frieden der Religionen - eine moderne Idee

Frieden der Religionen - eine moderne Idee

Ein Beitrag von Alrun Kopelke-Sylla, Pfarrerin, Echzell

Heute vor genau 460 Jahren gab es in Deutschland einen besonderen Beschluss: Den sogenannten „Ausburger Religionsfrieden. Da heißt es: „Wir gebieten, dass fernerhin niemand, welcher Würde, Standes oder Wesens er auch sei, den anderen befehden oder bekriegen möchte.“ Zuvor hatten sich jahrelang die Gläubigen verschiedener Konfessionen gegenseitig verfolgt und bekriegt, und nun beschlossen sie, dass Katholiken und Lutheraner friedlich und gleichberechtigt nebeneinander leben sollen.

Dieser Friedensschluss war in Europa eine Sensation, etwas völlig Neues. Der Anfang einer modernen Idee: Verschiedene Religionen können nebeneinander existieren mit den gleichen Rechten. Allerdings war die Idee nicht völlig ausgereift, denn nicht alle Religionen wurden berücksichtigt. Doch der Beschluss machte ein Zusammenleben von Protestanten und Katholiken möglich.

Wenn ich mir heute die Weltkarte anschaue, die vielen Unruhen und Attentate, dann wäre solch ein Beschluss in vielen Regionen der Welt nötig. Wie viele Kriege gibt es, oft unter dem Deckmantel einer religiösen Idee, aber eigentlich geht es um Macht. Der Augsburger Religionsfriede leitete damals eine der längsten Friedensperioden in Mitteleuropa ein. Ein alter Grundsatz. Er muss sich auch heute noch in vielen Gebieten der Erde ausbreiten.

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