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Ein bisschen Frieden

Ein bisschen Frieden

Ein Beitrag von Sandra Matz, Pfarrerin, Evangelisches Gemeindenetz an der Nördlichen Bergstraße, Alsbach

Heute könnte ein Tag des Friedens sein. Denn viele Menschen erinnern sich heute an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren. Die böse Zeit wurde durch eine bessere abgelöst. Wo vorher der Nazi-Terror und Krieg gewütet haben, sollte nun Frieden werden. Manch einer erinnert sich noch daran, wie das war damals in der Kindheit und Jugend, als dieser neue Frieden im Radio verkündet wurde.

Eine meiner ersten Kindheitserinnerungen hat auch mit einem bisschen Frieden zu tun. Mit ein bisschen Frieden und einer jungen Frau mit einer Gitarre im Arm, die von ihm gesungen hat. Das war 1982. Da hat Nicole mit diesem Lied den Grand Prix de la chanson gewonnen.

„Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude für diese Erde, auf der wir wohnen.“ So heißt es in dem Lied. Und dann: „Ein bisschen Frieden, das wünsch ich mir.“ Ich habe erlebt, dass ich nur gesagt habe „Ein bisschen Frieden“, und auf einmal beginnen Leute die Melodie zu summen und sogar gemeinsam den Refrain zu singen. Das hat mich berührt.

Die Sehnsucht nach Frieden gibt es noch immer, auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Hier bei uns in Deutschland ist vieles friedlicher geworden. Aber Zeitung, Radio und Fernsehen berichten von den vielen Kriegen, die es gibt und die uns ganz nahe rücken durch die Kriegsflüchtlinge, die zu uns nach Deutschland kommen. Ein bisschen Frieden, das wäre sehr viel für die Menschen in Syrien, im Irak, im Jemen, in Afghanistan und in den vielen Kriegsgebieten.

Der große Frieden steht noch aus. Aber ein bisschen Frieden, der fängt im Kleinen an. Der Nachbar, mit dem ich mich nicht verstehe. Wenn ich versuche, zu ihm wenigstens freundlich zu sein und seine Bemerkungen nicht gleich krumm nehme, dann fängt schon ein bisschen Frieden an.

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