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Wolke 7

Wolke 7

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Für seinen Hit „Wolke 4“ hat Philipp Dittberner längst Platin bekommen. Und in dem Lied heißt es ja so schön: „Lass uns die Wolke vier bitte nie mehr verlassen, weil wir auf Wolke sieben viel zu viel verpassen.“

Nur: Was hat es eigentlich mit diesen durchgezählten Wolken auf sich. Ganz einfach: Sowohl der griechische Philosoph Aristoteles als auch die Autoren der Bibel gingen in der Antike davon aus, dass es sieben verschiedene Himmel gibt. Und im obersten, im 7. Himmel, da wohnt Gott. Da endet die materielle Welt, und man betritt das Reich der Phantasie, der Träume und der Vollendung.

Sprich: Wer im 7. Himmel ist – oder wie man später eben auch sagte: „auf Wolke 7“ schwebt – der hat das höchste Glück erreicht. Der ist am Ziel all seiner Wünsche. Na, und manchmal fühlen sich ja gerade Frischverliebte genau so: wie auf Wolke 7.

Dass Philipp Dittberner in seinem Lied nun von „Wolke 4“ schwärmt, heißt: Er möchte lieber in einer Beziehung sein, die im Alltag funktioniert, als vor lauter Verliebtheit die Realität aus dem Blick verlieren. Darum heißt sein Kommentar zur Wolke 7 auch: „Ich war da schon einmal, bin zu tief gefallen. Lieber Wolke vier mit Dir als unten wieder ganz allein.“

Wobei ich mir denke: Klar ist es sinnvoll, bei aller Begeisterung und Leidenschaft mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben. Aber so ganz ohne „Wolke 7“ wollte ich nicht leben. Und wenn es stimmt, dass man da oben auch etwas von der Schönheit Gottes erkennt, dann erst recht nicht.

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