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Rhönrad

Rhönrad

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Eines Tages, als der junge Otto Feick beobachtete, wie in seinem Dorf die Weinfässer ins Tal gerollt wurden, hatte er eine total verrückte Idee: Er öffnete ein Fass, stieg mutig hinein – und rollte einfach los. Immer den Berg runter.

Das fand er so witzig, dass er beschloss, diese Idee weiter zu verfolgen. Er bastelte, tüftelte und schweißte – solange bis er schließlich zum Patentamt lief und sich seine Erfindung am 8. November 1925 – also heute vor genau 90 Jahren – als „Gerät für Belustigungszwecke“ patentieren ließ.

Weil der ehemalige Pfälzer inzwischen in der Rhön lebte, nannte er die Erfindung übrigens kurzerhand „Röhnrad“. Haben Sie bestimmt schon mal gesehen. Ein großes Rad aus zwei Metall-Reifen, die durch sechs Sprossen miteinander verbunden sind und in das man sich reinstellen kann und dann kopfüber dreht. Schon kurz darauf wurde das Rhönrad als Sportgerät anerkannt und weltweit gefeiert – allein Otto Feick verkaufte fast 20.000 Stück seiner „Rhönräder“.

Nach dem Krieg war das Rhönrad einige Zeit verpönt, weil Adolf Hitler es bei den Olympischen Spielen von 1936 gewaltig in Szene gesetzt hatte, aber inzwischen gibt es allein in Deutschland wieder rund 5000 Rhönrad-Begeisterte.

Otto Feick hat das Come-back seiner Erfindung nicht mehr erlebt. Er starb 1959. Aber wenn man der Bibel trauen kann, dann müsste er sich im Himmel sehr wohlfühlen. Ja, denn laut dem Propheten Hesekiel haben auch Engel Räder. Wirklich. Da heißt es: „Die Engel hatten Räder – und wenn sie sich bewegten, dann bewegte der Geist Gottes ihre Räder.“ Also: Wenn diese Engel mal einen Rad-Schlag brauchen – Otto Feick kann ihnen helfen. Und alle Rhönrad-Fans können sich schon auf Erden wie Engel fühlen.

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