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Heimat - Wo du hingehst

Heimat - Wo du hingehst

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Was ist Heimat? Knifflige Frage. Oder? Und: Ist „Zuhause“ eigentlich das Gleiche wie „Heimat“? Na, manchmal hilft es ja, wenn man sich zur Klärung solcher Fragen einfach mal die Erfahrungen anderer anschaut.

Zum Beispiel die Geschichte von Noomi. Das ist eine Frau, die vor langer Zeit während einer Hungersnot mit ihrer Familie aus Israel ins Land der Moabiter fliehen musste. Dort läuft eigentlich alles gut, und ihre beiden Söhne heiraten im Lauf der Zeit jeweils eine moabitische Frau. Doch dann passiert etwas Seltsames: Sowohl Noomis Mann als auch ihre beiden Söhne sterben in der Fremde. Und Noomi bleibt zurück – mit ihren moabitischen Schwiegertöchtern. Multikulti pur.

Und weil die Hungersnot längst vorüber ist, möchte Noomi eines Tages gerne zurückkehren. Nur: Was wird aus den Schwiegertöchtern? Die eine beschließt: „Meine Heimat ist hier. Ich bleibe.“ Ruth aber, die andere, sagt einige der poetischsten Worte der Weltgeschichte: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen. Wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“

Stark, oder? Diese Ruth macht das, was Heimat für sie bedeutet, an einem Menschen fest. An ihrer Schwiegermutter: „Du bedeutest mir so viel, dass ich dein Leben ganz teilen möchte. ‚Wo du hingehst, da will ich auch hingehen.’“

Eine biblische Geschichte, die Mut macht, Heimat vor allem an Beziehungen festzumachen. Wo wir unsere Lieben bei uns haben, da ist Heimat.

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